Langfristige Strategie statt hoffnungsvoller Appelle. Ein Kommentar

Eine langfristige Strategie? Schätze mal, im Falle dieser Pandemie ist der Zug längst abgefahren. Da hilft auch kein Hinterherrennen mehr. Die Besonnen und Besorgten brauchen keine Verbote und Vorschriften. Für die kann man es bei gelegentlichen Appellen belassen. Für die eher Sorglosen kann man - wie bereits praktiziert - Regeln aufstellen. Doch deren Einhaltung muss auch kontrolliert werden. Wie will man das flächendeckend umsetzen? Jeden Wohnraum mit einer Kamera (gleich neben dem Rauchmelder) bestücken? Man kann es nur mit den gängigen Mitteln versuchen - so gut wie es eben geht.

Eine langfristige Strategie muss vielmehr im Vorfeld ansetzen. So kauft man sich bereits einen Regenschirm, wen einem ein stabiles Azorenhoch anhaltend schönes Wetter beschert und nicht erst, wenn es wie aus Eimern schüttet. Es bedarf daher einer weltweiten Informationsbeschaffung, um zu ermitteln, woher eventuell Gefahr drohen könnte und im Falle eines Falles entschlossener Gegenmaßnahmen, bevor der Feind im Lande ist. Hilfreich wäre es in diesem Zusammenhang auch, die Vielfliegerei durch eine Belastung mit dem realen Kosten zu reduzieren, so wie ich es schon mal angeführte hatte.

Aber auch die Mobilität im nationalen und regionalen Rahmen muss neu überdacht werden, eben für den Fall, dass doch mal etwas hereingelangt. Wir brauchen nicht nur effektivere Verkehrsmittel, sondern auch Strukturen der kurzen Wege.

https://marktplatz.dib.de/t/lasst-uns-an-die-fakten-halten-ein-kommentar/36604/2

@BuergerJochen: Beim „stundenlangen Umherkarren der Schüler“ hatte ich wohl etwas dick aufgetragen. Kann mich aber dunkel daran erinnern, dass es hier und da (z.B. im Norden Brandenburgs) manchmal annähernd zutrifft.

Wenn Menschen täglich im zwei- und dreistelligen Kilometerbereich auf Achse sind, um ihre Brötchen zu verdienen, sollte man das ebenfalls kritisch hinterfragen, Wie auch ausgedehnte Monostrukturen der Bereiche Wohnen, Einkauf oder sonstiges Gewerbe.

Ein weiteres Problem ist die Bevölkerungsdichte. Der aktuellen MieterZeitung (5/2020) zufolge liegt sie in München bei 4.777 EW pro km². Europaweit hält Paris mit 21.000 EW pro km² die Spitze. München? Paris? War da nicht was? Richtig - zwei bekannte Corona-Hotspots. Relativ dünn besiedelte Regionen weisen dagegen eine erheblich niedrigere Infektionsrate auf.

Die meisten Menschen rücken sich auf Grund der aktuellen Lage ohnehin nicht allzu dicht auf die Pelle - wenn sie es denn vermeiden können. Das ist wohl das wirksamste Element einer effektiven Vorsorge. Die vielgepriesene Maske hält dagegen kaum Viren zurück. Allerdings schützt sie vor Tröpfcheninfektion und lenkt insbesondere den beim Ausatmen entstehenden Luftstrom ab. Dieser Effekt kann auch annähernd durch Klarsicht-Visiere oder stationäre Barrieren aus Glas, Plexiglas oder Klarsichtfolie erreicht werden. Letztere sind (je nach Ausführung) wohl sogar noch wirksamer. So etwas könnte man auch in den Schulen einrichten, denn stundenlang mit der Maske herumsitzen zu müssen, ist doch eine echte Strapaze.

Luftfilter, wie sie für Schulen angeschafft werden sollen, könnte man auch schon längst in Arztpraxen haben. Insider-Informationen zufolge sind jedoch die meisten Ärzte bisher nicht daran interessiert…

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