Liebe Freund*innen!
In den letzten Tagen und Wochen wurde uns mehrfach eindringlich erklärt, dass es für uns keine Alternative mehr zu einer wie auch immer gearteten Kooperation mit anderen Parteien bei der nächsten Bundestagswahl gibt. Kooperationen werden uns als einziges Mittel verkauft, mit dem DiB überhaupt noch überleben kann. Wir sehen das anders und sind uns sicher, dass wir damit nicht allein stehen.
Wir sind der Überzeugung, dass wir tatsächlich aus uns selbst heraus attraktiv sein können und in der Lage sind, Wirksamkeit zu entfalten. Und wir nehmen diese Überzeugung auch bei anderen wahr. Wir müssen uns nur ins Zeug legen, müssen weg von unserem ewigen internen Gezänk und müssen uns wieder unserem Auftrag als Partei zuwenden. Das schaffen wir allerdings nicht, wenn wir uns auf unabsehbare Zeit im Kooperationsthema verzetteln und dort wertvolle Ressourcen binden. Gerade jetzt müssen wir Lösungen entwickeln, nach denen die Menschen in den Zeiten von Corona verlangen. Unsere inhaltliche Arbeit ist - auch wegen des Kooperationsthemas - völlig zum Erliegen gekommen. Gerade jetzt müssen wir offensiv nach außen auftreten. Doch während andere Parteien Lösungsvorschläge anbieten, streiten wir uns lieber über Kooperationen mit 3-Personen-Parteien.
Zur politischen Willensbildung der Bevölkerung beitragen heißt, Lösungen vorzuschlagen. Die wollen erarbeitet und abgestimmt sein. Und das schnell. Wir haben einfach keine Zeit mehr, uns mit der Frage zu beschäftigen, ob und mit wem eine Kooperation möglichst viel DiB übrig lässt (sofern überhaupt), sondern wir müssen uns dringend mit pragmatischen, umsetzbaren Lösungsansätzen auf der Grundlage der bereits bestehenden Initiativen und unserer grundlegenden Werte beschäftigen.
Es ist nicht zielführend, jedesmal die Systemfrage zu stellen, wenn wir uns als Partei Gehör verschaffen wollen. Im Gegenteil, gerade in Zeiten der Krise wollen die Menschen nichts davon hören, dass das System, das ihnen gerade mit dem Zugang zu medizinischer Versorgung, sozialer Absicherung und Sicherheit als Anker dient, in seinen Grundlagen falsch sei. Damit erreichen wir niemanden.
Wir sind dafür angetreten, Politik zu machen - anders, aber machen. Dahin müssen wir zurück. Und gerade jetzt, in Zeiten der Krise, können sich ungeahnte Potenziale eröffnen, mit frischen Ideen und Lösungen Aufmerksamkeit und Sympathien zu gewinnen.
Lasst uns die Ärmel hochkrempeln und es angehen!
Paula, Maik, Holger