Über Corona hinaus denken und planen

Ein sehr schönes Interview mit Hartmut Rosa:

Das wäre doch ein Thema, welches wir als DiB zur BTW21 verfolgen sollten/könnten.

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Ein Programmhinweis aus TV GESUND & LEBEN bezog sich auf eine Sendung des WDR am 8.11.2017. Darin wird angeführt, dass die großen Ölkonzerne bereits 1957 über das Problem des Klimawandels informiert waren, jedoch dies durch gezielte Desinformationskampagnen in Frage stellten.

@miri: Zum Thema Geldwäsche gäbe es mit Sicherheit Möglichkeiten das Bezahlen mit Bargeld zu unterbinden.
Bei kleinen Beträgen finde ich das nicht sinnvoll. Mit dem Hinweis auf Corona wird das gerade massiv vorangetrieben.

Ich fände auch den Gedanken ziemlich grotesk, dass von den o. g. Konzernen Bimbes-Köfferchen an das Klimawandel-Leugner-Institut EIKE u. a. überreicht worden sein könnten. Die großen Gauner haben solche Mätzchen nicht nötig. Auch bei denen läuft es bargeldlos. Irgendwie geht das schon.

Hartmut Rosa sieht den einschneidenden Lockdown als Beweis für die Handlungsfähigkeit der Politik. Doch ebenso entschlossen wie diese Pandemie müssten auch die anderen Probleme angepackt werden.

Ich meine, nicht jedes muss mit großem Brimborium für sich angepackt werden, sondern man muss versuchen, wie das tapfere Schneiderlein möglichst viele Fliegen mit einem Streich zu erledigen, indem man alles im Zusammenhang betrachtet. Eine Verteuerung der Vielfliegerei durch eine angemessene Besteuerung des Flugbenzins z. B. dient nicht nur dem Klima- und Ressourcenschutz, sondern kann sich auch etwas dämpfend auf die Verbreitung von Infektionen auswirken. Dabei geht es nicht darum, das Reisen nahezu vollständig zu verbieten, wie es z. Zt. durch die aktuellen Maßnahmen der Fall ist. Ein weiteres Beispiel: In Venezuela und Nigeria könnten die menschen wie die Fürsten leben (zumndest aber alle wie westliche Wohlstandsbürger), wenn der Ölreichtum dieser Länder allen zugute käme. Dann wären sogar Reserven für gelegentliche Krisen möglich.

@rojko: Auch ich ziehe einigermaßen gut durchdachte Kritik dem bloßen Herummaulen vor. In dem einen wie in dem anderen Fall muss man dies jedoch zunächst zur Kenntnis nehmen und vernünftig darauf reagieren. Auch wenn bei einer Herumnölerei sachliche Argumente nicht viel zu nützen scheinen, muss man es zumindest versuchen.

Noch etwas zum Schluss: Im Berliner Rundfung 91,4 äußerte sich ein Genesener, aber immer noch stark Beeinträchtigter. Er führte seine Infektion auf das Gedränge in der U-Bahn zurück (die seitdem auch gerne mal als Corona-Express tituliert wird), da das BVG-Management angesichts der gesunkenen Nachfrage bei den Zügen massiv einsparte. Inzwischen setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass das doch nicht so gut war.

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Damit DiB voran kommt, brauchen wir aus meiner Sicht eine deutliche Steigerung des Bekanntheitsgrades als Voraussetzung für die Gewinnung von mehr Mitgliedern, mehr Aktiven und mehr Geld. Es tut mir leid, aber ich sehe nicht, dass noch mehr Inis etwas zur Lösung dieser Probleme beitragen könnten. Oder kennst Du irgendjemanden, die/der sich aus lauter Begeisterurng über eine unserer Inis zur Mitgliedschaft oder zum aktiven Engagment bei DiB entschlossen hat?

Die viele Zeit, die in die Erarbeitung von Inis investiert worden ist, wird sich erst auszahlen, wenn sie „an den Mann gebracht“ werden können, d. h. wenn sich mehr Menschen für DiB interessieren. Meine Überlegungen und Vorschläge dazu, wie das vielleicht erreicht werden könnte, haben hier keinen Widerhall gefunden - außer vielen Likes, aber welchen Nutzen haben die, wenn niemand eine Umsetzung ins Auge fasst?

Das Argument „mangelnde personelle Ressourcen“ kann ich (angesichts der Zeit, die bei DiB fürs Drehen um sich selbst aufgewandt wird) allmählich nicht mehr akzeptieren. Mir scheint die Partei sich eher mit ihren Prozessen selbst im Wege zu stehen. Gerade im Hinblick auf den aktuellen personellen Stand bei DiB würde ich z. B. den frühest möglichen Beginn der Vorbereitungen zur BTW21 für erforderlich halten. Statt dessen wird dieser nun um viele Wochen durch eine Agora-Abstimung darüber verzögert, in welcher Konstellation DiB (oder ob überhaupt?) zur Wahl antreten soll.

Du liegst also völlig richtig mit Deiner Frustvermutung bei mir. Falls der Wert von Beweger*innen für DiB durch das Erarbeiten von Inis nachzuweisen sein sollte, hätte ich mich alllerdings schon längst von DiB verabschieden müssen :wink:

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Corona hat, wenn man genau hinschaut zumindest, die Absurdität unseres Wirtschafts- und Gesellschaftssystems für noch mehr Menschen offen gelegt.

Die jetzt entstehende Wirtschaftskrise kann man nutzen, um z.B. Arbeitsplätze gegen Klima auszuspielen (Stichwort Lufthansa und Abwrackprämie), Schulden gegen öffentliche Daseinsfürsorge o.ä. Das ist dann im Prinzip das gleiche, was vorher auch schon lief, wo auch schon der Klimawandel nicht bekämpft werden konnte, weil Arbeitsplätze wichtiger waren (wobei Arbeitsplätze oft eigentlich nur ein Euphemismus für gemeinwohlschädliche Geschäftsmodelle sind).
Kurz: Man kann versuchen, das längst nicht mehr tragfähige Wirtschaftsmodell Kapitalismus noch mal zu retten und sich einzureden, es könne im Prinzip alles bleiben wie es ist. Das würde definitiv teurer als 2008, und zwar nicht nur finanziell sondern auch, was das menschliche Leid anbetrifft.

Man könnte diese Krise aber nutzen, um endlich neu anzufangen.

Die Transformation des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems muss ohnehin erfolgen, wenn die Menschheit eine Chance haben will. Je länger wir damit warten, desto schmerzhafter wird es am Ende und irgendwann ist es einfach zu spät. Wenn man sich die Bundestagspetition zum Grundeinkommen ansieht, die ja doch eine beachtliche Zahl an Unterschriften bekommen hat ist das doch ein deutliches Signal. Es gibt einfach zu viele zu gravierende Probleme, als dass Reformen und Nachbesserungen noch helfen könnten, nur wenn der Gesellschaft bewusst wird, dass es wirklich tiefgreifende Umwälzungen zu gestalten gilt (sie werden ohnehin kommen, ob wir die Möglichkeit zu gestalten nun wahrnehmen oder nicht), dann können die zahlreichen Krisen der Beginn des Weges in eine bessere Welt sein.

Natürlich wird nicht sofort alles und besser werden können, aber man muss sich auf die Suche nach dem richtigen Weg machen, wenn man sich in einer Sackgasse befindet.

Zentrale Weichen auf diesem Weg sind in meinen Augen:

  • Ein BGE (haben wir eh schon im Programm
  • Eine Geldreform
  • Ein Ende des Kapitalismus, also der Möglichkeit, aus Geld oder Eigentum mehr Geld zu machen und damit immer mehr Eigentum anzuhäufen.
  • Basisdemokratie, Regionalisierung, Dezentralisierung: Macht und Entscheidungsgewalt muss möglichst gut verteilt werden. Eine demokratische Gesellschaft muss die relevanten Entscheidungen als Gesellschaft treffen, und das schließt auch die wichtigsten wirtschaftlichen Entscheidungen mit ein. Wirtschaft muss der Versorgung der Menschen dienen, nicht dem Profit und kein Wachstum zu ihrem Funktionieren benötigen.
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In Frankreich sind die Hilfen für Air France an Umweltauflagen gebunden, wenn auch recht schwache:
Zitat:

Klimaauflagen bei Lufthansa-Hilfen bisher außen vor

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sind schon so gut umrissen.
Auch wenn ich nicht gerade ´umstürzlerisch´ Kapitalismus komplet abschaffen würde.
Das hatten wir aber schon - ich halte es nur für ein ´Tool´, dass man/frau geschickt/verantwortungsvoll regulieren muss (!).

wünschenswert wäre es als allg. ´Richtschnur´.
Spannend, ob derzeitige Regierung diese Lernprozesse beweltigt.

Unsere Position muss (!) eindeutig ausfallen.

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