Reduktion der Tierhaltung als Weg zu mehr Umweltschutz und weniger Infektionsrisiken

Kann man fordern, muss aber wissen, dass unsere Hochleistungsrassen von Milchkühen dann nicht zu ernähren sind. Soviel Gras und Silage wie sie brauchen würden, können sie über den Tag garnicht fressen und wiederkäuen. Sie brauchen eiweißreichere Kost. Das hier angebaute Soja ist meist bio und für die direkte menschliche Ernährung.

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Da stoßen wir an eine grundsätzliche Frage: Wie sinnvoll war/ist die Züchtung der Hochleistungsrassen, die entweder unnatürlich schnell Fleisch ansetzen, um schnell geschlachtet werden zu können oder Kühe, die extrem viel Milch geben?

Ein Zurück ist sicherlich nicht einfach, aber wenn man Wert auf artgerechte Haltung und nachhaltige Produktion legt, muss man sich diesen Fragen stellen.

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Die Faktoren Züchtung, Tierhaltung und Fütterung sind wohl die zentralen Ansatzpunkte.

Parallel dazu ist aber auch ein Umdenken im Handel und bei den Konsument*innen nötig. Aktuell hat man den Eindruck, dass der Zugang zu billigem Fleisch als Art Grundrecht angesehen wird. Das liegt sicher auch daran, dass von offiziellem Stellen wiederholt vor veganer Ernährung gewarnt wird. Wenn diese Stigmatisierung abgebaut werden kann, erleichtert es sicher auch begeisterten Fleischessern, ihren Konsum etwas herunterzuschrauben (man muss ja nicht gleich auf 0 gehen).

Mir ist auch eingefallen, dass oben das Thema Subventionen noch nicht ausreichend genannt war. Es wäre sicher möglich, Futtermittel (insb. Mais, Soja und Getreide) weniger zu subventionieren als Essen, das direkt von Menschen gegessen wird. Aktuell hat man ja bei uns oft die Situation, dass Gemüse teurer ist als Fleisch. Auch das ist so nicht unbedingt natürlich.

Wenn diese Maßnahmen umgesetzt sind, werden vermutlich automatisch auf den Speisekarten in Restaurants und Kantinen mehr vegane Gerichte auftauchen. Ich will aber trotzdem noch einmal vorschlagen, ein verpflichtendes veganes Gericht anbieten zu müssen. Das ist nämlich kein Verbot und erweitert das Angebot. So haben einerseits überzeugte Veganer*innen weiterhin die Möglichkeit, mit anderen Menschen essen zu gehen. Und neugierige Fleischesser*innen, die selbst nicht gelernt haben, anders zu kochen, können hier auch mal etwas ausprobieren.

Die aktuelle Schubladentrennung in „Fleischesser*innen/Vegetarier*innen/Veganer*innen“ führt ja oft dazu, dass man bei mehrtägigen Veranstaltungen oft zwischen „jeden Tag Fleisch“ und „kein Fleisch“ wählen muss. Auch in manchem gutbürgerlichen Restaurant in Bayern auf dem Land geht man offenbar davon aus, dass zu jeder Mahlzeit Fleisch gehört und das muss ja nicht unbedingt sein.

Ein paralleles Umdenken würde wiederum die Akzeptanz zu höheren Fleischpreisen durch bessere Haltungsbedingungen führen.

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woll? Und wo ist der politische Wille?

Ich wollte noch ergänzen, dass Dauergrünland (Wiesen und Weiden) mehr organische Substanz und damit CO2 speichert als Ackerland. Natürlich hängt die Speicherfähigkeit auch von der Bewirtschaftung ab (konventionell angebauter Mais ist z.B. ziemlich mies, weil der Boden nahezu unbedeckt ist), aber Grünland und Wald speichern einfach mehr. Grünland ist halt aber nun mal in seiner Nutzung an Tierhaltung gekoppelt.

Tiere vom Acker zu füttern ist natürlich unter Klimagesichtspunkten ganz schlecht, und wie @KlapperKlaus ausgeführt hat schließt das dann die Haltung moderner Hochleistungsrassen aus. Wir haben eben Jahrzehntelang am Klima vorbei gezüchtet. Bei den Pflanzen viel die fatale Entscheidung für einjährige Arten vermutlich schon vor 10000 Jahren, mehrjährige wären für Klima und Böden besser gewesen. Heute versuchen einige Forscher hier gegenzusteuern.

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Dann wage ich mal ein Zwischenfazit aus den Kommentaren, korrigiert mich bitte, wenn ich etwas falsch darstelle:

  • Fleischkonsum soll nicht komplett abgeschafft werden. Unter bestimmten Umständen kann die Haltung von Weidevieh auch positive ökologische Auswirkungen haben (z.B. auf Magerwiesen).
  • Problematisch sind jedoch Massentierhaltung und die Fütterung von extra angebauten Pflanzen, insbesondere, wenn diese aus Übersee importiert werden.
  • Es scheint also Einigkeit darüber zu bestehen, dass das Ausmaß des Fleisch- und Milchproduktekonsums deutlich reduziert werden muss und dass ein reduzierter Bestand an Nutztieren einhergeht mit besseren Haltungsbedingungen. Das bedeutet auch höhere Preise für tierische Produkte.

Wenn ich demnächst dazukomme, werde ich einen Entwurf für eine Initiative hier posten. Weitere Vorschlage sind gerne gesehen. Wer wäre denn interessiert daran, die Initiative mit ins Plenum einzubringen?

  • Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung muss vermieden werden, wann immer das möglich ist.
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Ich würde bei der Initiative mitmachen.

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Unterstützung sicher.

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Hier wäre mal ein Entwurf:

Denkt ihr es ist sinnvoll, auch gleich Reform der Nutztierhaltung – im Plenum der Beweger*innen von DEMOKRATIE IN BEWEGUNG mit einzubauen?

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Gehört strukturell zusammen.

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Auf jeden Fall sollten wir die Initiative Reform der Nutztierhaltung mit dazu nehmen.

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Dann sollte das aber unbedingt durch „Reduzierung des Fischkonsums“ ergänzt werden (tangiert sowohl Nutztierhaltung und -verwertung als auch Gesundheit, da Fischen im Futter verabreichte Antibiotika etc. vom Menschen mit konsumiert werden und zu Resistenzen führen).

Bei einem Bericht von Hannes Jaenicke (Schauspieler und engagierter Tierschützer) mit Ausschnitten aus seinem Dokumentarfilm über Lachszüchtung ist mir wegen des am Vortag gegessenen Lachses noch nachträglich übel geworden und hat zu dem Schluss NIE WIEDER! geführt, denn:
Was wird in einer Brühe voller Krankheitserreger gezüchtet, mit Antibiotika und gifthaltigem Futter gemästet und dann in unseren Supermärkten zum Verzehr angeboten? Genau - Lachs, der Deutschen liebster Speisefisch, in Aquafarmen. Und von wegen Omega3-Balance: Die sind alle längst genmanipuliert zu Veganern geworden! Während die Wildlachse aussterben und Tiere, die sie als Futter benötigen, z. B. Grizzly-Bären und Orcas, verhungern.

Der gruselige Film wird am Dienstag, 16.06. um 22:15 Uhr im ZDF in voller Länge gezeigt.

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Ich fände grundsätzlich besser, wenn man/frau die INIs im ´komplexeren Licht´ stellen würde.
Da hängt immer ´Einiges mit Viel´ zusammen.
Gesamtheitlich eben.

Paar Bezüge in der Präambel…

@rojko, es ist auf jeden Fall eine gute Idee, die Inis in die komplexen Zusammenhänge der Welt einzubetten. Hast du Vorschläge, welcher Hintergrund hier auf jeden Fall erwähnt werden muss?

Der Text ist eh schon ziemlich lang, deshalb würde ich gerne trotzdem so knapp wie möglich bleiben.

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Da dieses Thema ohnehin sehr komplex ist, können wir den Rahmen nur umreißen,sonst wird es wirklich zu viel.

Vielleicht ist es sinnvoll, die anderen Ibis nicht zu ersetzen sondern zusammen zu fassen und darauf zu verweisen.

Die Idee wäre eigentlich gewesen, das Parteiprogramm einfacher lesbar zu machen, indem die Anzahl der Initiativen etwas reduziert wird und ähnliche Inis zusammengefasst werden. Auch finde ich es wichtig, die Inis hin und wieder unter die Lupe zu nehmen und weiterzuentwickeln. Dazu müssen dann aber die alten Versionen aber als nicht mehr aktuell gekennzeichnet werden. Vielleicht sollten wir mal das Prüfteam dazu fragen. Weiß jemand, wer dort Mitglied ist bzw. unter welchem Namen das Team anschreibbar ist?

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@Alina hat die Koordination

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