Nachklapp: Europawahl & Kommunalwahl BaWü

Der mit Spannung erwartete Wahltag ist um – Zeit zum Durchatmen, Zeit zum Danksagen, Zeit zum Analysieren und Zeit für einen Blick nach vorn.

Erst mal die Fakten:

Kommunalwahl Baden-Württemberg

Tübingen: 2,8% – oder auch rund 907 Stimmen – und damit ein Sitz für @anon73165356.

Leinfelden-Echterdingen: 1 Sitz für @sams im Gemeinderat (2,79%) – außerdem hat @Bine wieder einen Sitz für die Liste LE Bürger gewonnen.

In Freiburg hat die Liste Teilhabe & Inklusion, die wir stark unterstützt haben, einen Platz für Spitzenkandidat Ramon Kathrein erringen können und in Welzheim wurde DiB Mitglied Kai Dorra über die Liste der Piraten in den Gemeinderat gewählt.

In Rheinfelden/Baden hat @Lebendig auf der Liste “Soziales Rheinfelden” kandidiert – auch wenn es nicht für einen Sitz gereicht hat, konnte er die zweitmeisten Stimmen seiner Liste erringen und die Bekanntheit von DiB vor Ort steigern.

Weitere Ergebnisse findet ihr in der Übersicht hier.

Europawahl

Wir haben ca. 0,3% der Wähler*innen-Stimmen erreicht und damit den Einzug ins Parlament verpasst. Wir hätten 187.210 Stimmen gebraucht, um einen Sitz zu erhalten: das wären 0,49994% gewesen. Tatsächlich hatten wir 130.072 Stimmen, d.h. es fehlten 57.138 Stimmen. Oder anders gesagt: wir haben ca. 70% der Stimmen erreicht, die wir gebraucht hätten, um ins Parlament einzuziehen. Zum Vergleich: Im Bundestagswahlkampf haben wir 0,1% und damit rund 60.000 Stimmen auf uns vereinigen können.

DANKE :heart:

Allen im Wahlkampf Engagierten möchten wir an dieser Stelle herzlich danken!

In BaWü geht unser Dank besonders an den Landesvorstand, alle Kandidierenden und natürlich an alle, die im Wahlkampf tatkräftig mit angepackt haben. Es war der erste Kommunalwahlkampf für DiB, für viele völliges Neuland – toll, dass ihr das mit so viel Herzblut angepackt habt und nun auch dafür belohnt werdet. Wir gratulieren Euch herzlich zu Euren Erfolgen!

Im Rahmen der Europawahl wollen wir das große Engagement des SPV-Vorstands sowie aller Kandidierenden hervorheben – ihr habt dieses Kooperationsprojekt mit Leben gefüllt und euch für die gemeinsame Sache und damit auch für DiB ins Zeug gelegt, vielen herzlichen Dank dafür! Natürlich haben auch hier viele weitere Leute einen Beitrag geleistet – z.B. in den verschiedenen Teams oder im Wahlkampf vor Ort. Danke dafür!

Blick zurück – und nach vorn

Während wir in Baden-Württemberg mit einzelnen Sitzen in den Stadtparlamenten einen zählbaren Erfolg zu verbuchen haben, enttäuscht das Ergebnis der Europawahl die meisten sicher sehr. Wir haben zwar die Stimmen gegenüber der Bundestagswahl verdoppelt und haben von den Parteien ohne Sitz das beste Ergebnis – aber natürlich haben sich die meisten Aktiven hier mehr ausgerechnet.

In den kommenden Wochen müssen wir gemeinsam mit DiEM25, aber auch für uns aus DiB-Sicht, analysieren, an welchen Stellen wir Fehler gemacht haben und was wir aus den vergangenen Monaten und dem Ergebnis lernen können. Wir sehen diese Aufgabe unter anderem bei uns im Bundesvorstand, da wir uns für diese Kooperation besonders stark gemacht haben – aber natürlich auch bei allen von euch, die sich beim Aufarbeiten und Lernen für die Zukunft einbringen wollen.

Platz für Eure Analysen und Meinungen zur Europawahl gibt es zunächst mal hier im Thread unter diesem Beitrag. Wir würden uns freuen, wenn es gelänge, hier verschiedene Perspektiven und Beiträge zu sammeln und mit dem Kommentieren/Diskutieren bis Ende der Woche abzuwarten. Wir sollten einander erst einmal zuhören, bevor wir in die Diskussion gehen.

Beschränkt Euch gerne zunächst auf Likes, wenn Ihr einen Beitrag besonders bedenkenswert und passend findet und lasst jene Beiträge, die nicht Eurer Meinung entsprechen, erstmal unkommentiert. Wir können dann nach einer ersten Sammlung hier und ggf. auch in anderen Formaten zu einer Diskussion übergehen. Auf einen konstruktiven Dialog!

Alexander
für den Bundesvorstand

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Meine Meinung:
Vielleicht hätte es nochmal ein paar Stimmen mehr gebracht, wenn Yannis einer Frau den ersten Platz überlassen hätte.

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Ja liebe @sams , ich denke auch , das ist der Kardinalfehler . Welche Wähler/innen lesen 20 oder 30 umfangreiche Wahlprogramme aller mitte- linken Parteien und noch einiger liberalen und Einthemenparteien? Ich denke , das hat nicht mal bei uns jemand getan . Doch vom Wahlvolk erwartet die politische Klasse , dass Wahlprogramme ihm die Wahlentscheidung erleichtert ?
Nein ; Wähler/innen schauen sich die (Spitzen)-Kandidatinnen an und erst dann , wofür sie stehen . Aber warum sollten sie es bei einem Kandidaten tun , der nur gewählt werden will , um den Platzhalter für eine andere Kandidatin zu geben ? Ich gehe mal vom Besten aus , wie es unsere Art ist ; selbst dann klingt es für mich nicht überzeugend . Wäre es ihm wirklich ernst damit , Daniela Platsch ins EU-Parlament zu helfen , hätte er dies anders angefangen .
Mich jedenfalls überzeugt , wenn er gesagt hätte : Ich bitte Euch Wähler/innen um die Stimme für DiE , weil wir die beste Kandidatin aller Parteien haben und ihr das beste aller Programme an die Hand geben . Daniela ist so kompetent und so engagiert , das ich für sie meinen Listenplatz 1 räume ! Oder so ähnlich ? Das hätte vielleicht sogar @Sabine oder @Dagmar überzeugt .

Der Trick : >Wählt mich , denn ich will nur eine Rede halten und dann bin ich wieder weg< hat schon bei der Spaßpartei und M. Sonneborn nicht wirklich funktioniert , will sagen : es hat ihnen kaum jemand geglaubt . Die Erfahrung hat dann ja auch gezeigt : er ist geblieben . Aber das war die Spaßpartei - wir wollten doch ernsthafte Politik gestalten . Nein ; kandidieren , um nicht zu gestalten (?) , ist einfach nicht glaubhaft .
Es tut mir nur leid um unsere Kandidat/innen , die Helfer/innen von DiB aber auch von DiEM 25 , die sich für ihre Überzeugungen stark-gemacht haben und wochenlang dem Ziel : 2-3 oder gar 6 Sitze im Parlament zu erringen , alles untergeordnet . Ich war von Anfang an gegen diese Art der Kooperation weil

und bin jetzt doch traurig und enttäuscht . Wie schlecht müssen sich erst die Aktiven fühlen , die für dieses Projekt brannten und es sicher noch heute tun .

Nach der BTW waren wir uns doch weitgehend einig , dass wir zu Wenige waren für eine so große Wahl und sehr Viele wollten (falls es keine regierungsfähige Koalition geben würde) bei eventuellen Neuwahlen nicht antreten , sondern erst die innerparteilichen Strukturen von „unten“ her schaffen müssen , soll heißen , in den Städten und Gemeinden , Kreisen und Ländern eine starke Basis aufbauen . M.M.n. war es eine völlige Fehleinschätzung , unsere Bekanntheit mit der Europawahl steigern zu wollen und dabei noch wichtige Teile der Basis teilweise oder ganz zu verlieren .
Unsere Freund/innen in BaWü haben sich an den ursprünglichen Plan gehalten und haben mit den wenigen Möglichkeiten , die ihnen blieben , Beachtliches geleistet . Dafür verdienen sie unseren allerhöchsten Respekt und Anerkennung . Sie haben nicht weniger geackert und überzeugt , aber sie sind glaubhaft geblieben und haben uns allen gezeigt , wie man es richtig macht . Ich danke Euch von Herzen - Ihr habt wirklich nicht nur Euch bewegt und habt von vielen Wähler/innen die Chance bekommen , in Eurer Region zu zeigen , was Demokratie in Bewegung bedeutet und was wir Alle in ganz Europa wollen .

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Liebe Leute,

ich könnte jetzt an dieser Stelle ziemlich viele „Ich habe es euch ja gesagt!“- Sätze bringen, aber diese bringen - außer vielleicht meine kurzfristige Genugtuung - nicht wirklich etwas. Es ist weder die Zeit noch der Ort für „Ich habe es ja gesagt!“. Stattdessen ist nun die Zeit für eine Analyse von Erfolgen, von Maßnahmen und Fehlern. Wir müssen nach vorne schauen und aus dem Bisherigen lernen, ohne uns aber in kleinliche Selbstbehauptungen zu verlieren. Es ist egal, ob und wann wessen negative Vision wahr geworden ist - wir müssen einfach nur daraus lernen. Und genau deshalb versuche ich es mal wieder mit dem analytisch- dekonstruierenden Ansatz, den ich von mir hoffentlich noch in Erinnerung habt. Es wurden Fehler gemacht, auf allen Seiten, und diese müssen wir aufarbeiten. :slight_smile:

Bitte denkt daran: Im Nachhinein ist man immer schlauer, was wir jetzt als Fehler identifizieren können, war zur Zeit der jeweiligen Entscheidung vielleicht der logische Weg. :wink: Jeder von mir angeführte Fehler ist daher immer in diesem Kontext zu betrachten und keine Kritik an den damalig Beteiligten und Umständen.

Die Gründung eines neuen Wahlflügels

Der erste Fehler, der viele andere nach sich zog, fand statt, bevor DiB wirklich mit im Boot saß. Nachdem es für Diem25 klar wurde, dass die Linkspartei nicht als Teil des ES antreten wollen würde, haben sie einen eigenen Wahlflügel gegründet. Für uns, die von Anfang an das Angebot auf den Tisch gelegt hatten, als DiB im ES anzutreten, machte es die Sache kompliziert, denn wir hatten nur noch die Wahl, gegen den Wahlflügel anzutreten oder aber mit ihm zu kooperieren und unsere Kräfte zu spalten.
Im Nachhinein betrachtet wäre vermutlich ein Antreten als DiB im ES die bessere Alternative gewesen, denn…

  • … im Gegensatz zu Diem und DiE hatte und hat DiB in den verschiedenen Gliederungen genug Geld, um einen Wahlkampf zu führen. Durch die Konzeption des Bündnisses war im Grunde bis zweieinhalb Wochen vor der Wahl für die Vorstände unklar, ob sie DiE finanziell unter die Arme greifen dürfen.

  • … auf diese Weise musste ein neues CI und eine neue Reichweite quasi from the scratch aufgebaut werden, statt die vorhandene Reichweite und ein etabliertes CI zu nutzen. Das hat den Wahlkampf sicher verzögert und zu guter letzt sicher auch gehemmt.

  • … auf diese Weise mussten Strukturen, Teams und Arbeitsweisen ebenfalls from the scratch neu aufgezogen werden, mit halber Kraft, statt die zu nutzen, die bereits vorhanden waren.

Ich spekuliere hier übrigens mit Absicht nicht über die Gründe, warum die Entscheidung auf der Seite von Diem getroffen worden ist, und bitte auch alle anderen, es nicht zu tun.

Einbindung der Aktiven

In die Verhandlungen um die Koop mit Diem waren lange Zeit nur ein paar wenige Leute aus dem BuVo und dem direkten Umfeld involviert, die Gesamtheit wurde viel zu spät eingeschaltet, das Mandat überstrapaziert. Dieser Fehler allerdings wurde ja bereits identifiziert und akzeptiert, daher ist es müßig, weiter darauf herumzureiten.

Der Plenumsentscheid

Unser Ethikkodex schreibt zwar einen Plenumsentscheid in solchen Fällen vor, ich bin hier aber ganz bei @gedankenwind und rege daher an, diesen Punkt zu überdenken. Der Plenumsentscheid hat emotional viel kaputt gemacht bei DiB. Er hat dazu geführt, dass die Befürworter der Kooperation sich moralisch überlegen gefühlt haben, während die Kritiker wie geprügelte Hunde da standen. Wir können von Glück sagen, dass der Versuch, Verlierer zu produzieren, sich auf drei, vier Beiträge beschränkt hat.
Die Frage, die sich aber stellt, ergibt sich aus einer zahlenmäßigen Diskrepanz: In etwa 100 Leute haben die Diskussionen hierzu auf dem MP verfolgt, etwa 300 Leute haben am Ende abgestimmt. Das bedeutet, 200 Leute haben nichts von den Bedenken, den Hemmungen und Diskussionen im Aktivenkreis mitbekommen. Rechnet man diese hinaus, und geht wohlwollend davon aus, dass auch einige nicht in Diskussionen involvierte dagegen gestimmt oder sich enthalten haben, ergibt sich ein anderes Bild: Plötzlich stehen ungefähr 50- 60 Ja- Stimmen gegen 10- 15 Enthaltungen und 25- 34 Gegenstimmen.
Der Plenumsentscheid hat also dazu geführt, dass die innerhalb der Aktiven doch recht große Kritikergruppe künstlich klein geredet und daher weniger beachtet wurde, teilweise sogar als störend und Nestbeschmutzer angesehen wurde. Michaela sagt es richtig: Es ist das eine, gegen seine Überzeugung einen Programmpunkt mitzutragen - etwas anderes ist es, Stunden und Tage ehrenamtlicher Arbeit in etwas zu stecken, gegen das man ist.

Kurz: Der Plenumsentscheid hat uns gespalten, statt uns zusammen zu führen. Das ist aber etwas, was wir jetzt wissen, was wir damals aber in dieser Form noch nicht wissen konnten.

→ Die Folgen und Diskussionen der beiden oben genannten Punkte haben dazu geführt, dass wir einen großen, nicht mehr ersetzbaren Teil an Aktiven verloren haben: Einige sind zur SPV, andere haben sich zurückgezogen. Die, die zurück geblieben sind, mussten viel schultern. Auch hier muss ich Michaela beipflichten: Wir haben es gerade so geschafft, die Redaktion und das Team CM aufrecht zu erhalten, aber andere wichtige Teams wie das Initiativenprüfteam waren handlungsunfähig. Zudem gab es viele in diesen Teams, die eben aufgrund der Situation und der Umstände eben nicht zu 100% hinter dieser Form der Koop standen, was die Motivation geschmälert hat.

Varoufakis auf Platz 1

Varoufakis ist sicherlich jemand, der Presseaufmerksamkeit bringt, weil er eine sehr kontroverse Persönlichkeit ist - solche werden von der Presse geliebt, weil sie Quoten und Diskussionen (welche Quoten bringen) schaffen. Offenbar aber lässt sich diese Aufmerksamkeit, vermutlich gerade durch die Kontroverse, nicht in Wählerstimmen ummünzen - auch das ist etwas, dass wir jetzt erst lernen mussten/konnten. Ebenso war es vermutlich nicht clever, in einen Wahlkampf zu gehen mit der Ankündigung, dass der Spitzenkandidat sich nach der Wahl direkt verzieht - denn warum sollte man eine (eh schon kontroverse) Person wählen, die sagt, sie ist eh dann weg?

Konfrontationskurs mit den Grünen / Thema Umwelt

Aus der rein inhaltlichen Perspektive und was die öffentliche Wahrnehmung angeht, gibt es kein Thema, dass aktuell so aktiv ist, wie es das Thema Umwelt ist. Das große Problem an der Sache ist nur leider, dass es mit den Grünen in ihrem aktuellen Hoch eine Partei gibt, die dieses Thema so dominant, so breit besetzt, dass eine kleine Nischenpartei da nicht gegen ankommt. Von daher war dieser Schwerpunkt aus der strategischen Perspektive vermutlich nicht gut gewählt. Es ist allerdings müßig, darüber zu spekulieren, ob nun ein anderer Schwerpunkt oder zwei- drei gleichwertige Schwerpunkte etwas gebracht hätten.

Was noch zu sagen ist…

Genauso wenig, wie jetzt die Zeit für „Ich habs euch ja gesagt!“ ist, ist es die Zeit für Schuldzuweisungen und Dolchstoßlegenden. Weder die Leute, die in beiden Organisationen die Koop nicht zu 100% unterstützt haben, noch diejenigen, die eventuell Fehler gemacht haben, sind Schuld. Stattdessen sollten wir es als Erfahrung sehen, die wir gemeinsam gemacht haben, und die verschiedenen Perspektiven nutzen, um daraus zu lernen - damit wir DEMOKRATIE IN BEWEGUNG bei der nächsten BTW endlich über die verdammten 0,5% bekommen und hoffentlich noch in viele Kommunalvertretungen (und über diesen Weg auch in höhere Regionen) einziehen.

In diesem Sinne,
Sofian :slight_smile:

- nicht als Moderator -

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@Sofian Danke für diese konstruktive Analyse. Ich unterschreibe voll und ganz, dass (auch künftig) Fehler gemacht werden dürfen, wir jedoch lernen können, darüber nicht den Zusammenhalt zu verlieren. Auch Auseinandersetzungen müssen unbedingt sein: nur so entstehen neue Wege und Ideen.

Beim Lesen dieses - und auch ein paar anderer - Threads frage ich mich:

Geht es uns bei DiB darum, echte Inhalte zu liefern, Lösungen zu finden und für eine Haltung zu stehen - oder darum, gewählt zu werden?

Mag sein: das eine schließt das andere nicht aus und bedingt sich wechselseitig. Falls ich mich jedoch entscheiden muss, würde ich stets für ‚Haltung/Inhalt um den Preis von Stimmen’ plädieren. Genau das macht für mich den Unterschied zwischen DiB und einer ‚normalen‘ Partei aus.

Wenn die viel diskutierte Kooperation auf dieser Basis entstanden ist, kann ich mit dem Ergebnis gut leben.

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@Dorothee, ich werde mich nicht mehr an dieser „Diskussion“ beteiligen. Diskussion = Rede - Gegenrede.

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Liebe @Dorothee,

ich glaube nicht, dass es darum geht, euch privat zu belasten, auch finanziell nicht und schon gar nicht, dass man irgendjemanden vor Gericht zerren möchte. Das kann ich mir nicht vorstellen.
Und ich, ganz persönlich, bin überzeugt davon, dass du die finanziellen Geschäfte der Partei super im Griff hast und bestens geleitet hast und noch leitest.
Ich habe es schon mehrfach gesagt, es wäre schön, wenn du uns in deiner jetzigen Funktion erhalten bleiben würdest.
Und ich danke dir, dass du dir wenigstens bei allen Differenzen, immer die Mühe gemacht hast, dich hier auf dem Marktplatz mit uns auseinandersetzen.

Aber, in unterschiedlichen Threads, fängt es wieder an mit verschiedenen Schuldzuweisungen. Und hier sollten wir schon für Klarheit sorgen. Ich möchte nicht, dass wir neuanfangen und sich Menschen schuldig fühlen müssen (geprügelte Hunde), die nichts oder nur wenig dafür können. Solange sollte niemand aus der politischen und parteiinternen Verantwortung entlassen werden, auch wir nicht.

Liebe DIE-Vorstände, -kämpfer und -kandidaten (innen) aus DIB,

ich glaube euch, dass ihr mit aller Kraft und Freude für eure Sache gekämpft habt. Und ich hätte euch auch den Erfolg gegönnt.
Ich wäre allerdings von Anfang an dafür gewesen, das Gleiche unter der Flagge von DIB zu fahren. Und selbst, wenn wir ebenfalls keinen Platz hätten ergatttern können, uns und und unsere Partei hätte es sicher weiter gebracht und bekannter gemacht.
Die Mehrheit hat damals anders entschieden.

Insgesamt gesehen hat es DIB massiv geschadet. Hier war auch schon von Auflösung und Abwickeln die Rede. Das kann kaum der Sinn davon sein, wenn man eine andere Partei unterstützt. Außerdem sind uns viele gute Leute abhanden gekommen. Wie viele davon werden denn jetzt wiederkommen? Ich bin echt gespannt.

Im Moment sehe ich wieder etwas mehr Licht, aber noch einmal möchte ich das eigentlich nicht mehr.

Alle Kooperationwütigen und Kleinparteiensammler,

befürchtet ihr nicht, dass im tausend Kompromisse machen, am Ende kaum noch etwas von unserem wirklich guten Programm übrigbleibt?
Lasst uns doch erstmal DIB wieder auf feste Füße stellen, die Inhalte strukturieren und festigen, und wo nötig ergänzen. Und da wo es angebracht ist, auch unser Inneres perfektionieren.
Ich weiß, dass schon wieder rundum begeisert Kontakte und Verbindungen geschmiedet werden.
Meiner bescheidenen Meinung nach, brauchen wir derzeit alle Gedanken, Ideen und Kräfte für uns selbst und unser Programm.

Liebe Alle,

wir haben schon so viele gute Menschen verloren, vielleicht können wir ein paar davon wiedergewinnen, wenn wir uns auf das besinnen, was wir eigentlich sein wollten. Eine Partei, die es anders macht.
Und neben einem „Green Deal“, gibt es noch etliche andere Deals (in Sozialen, im Ökologischen , im …), die nicht weniger wichtig sind. Da draußen gibt es unzählige Menschen, die darauf warten, das die Politik mal wieder etwas für sie tut und nicht nur für die Wirtschaft, die Finanzwelt oder für sich selbst.

Lets fetz!
Cheeny

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Ich war einer der Kandiaten in BW. Ich habe leider kein Mandat erreicht. Aber über tausend Menschen haben mich gewählt und haben damit DiB kennen gelernt. Ich habe im Wahlkampf die Mitkandidat*innen von GRÜNEN, DIE LINKE, DIE PIRATEN kennen und schätzen gelernt. Und habe vorallem erkannt, dass wir viele sind, die vor allem in dem ökologischen und friedenspolitischen Bereich (Wahrscheinlich auch im Sozialen Bereich) das Gleiche wollen. Ich finde es nun sehr wichtig, dass wir uns diesen Themen zuwenden und Bündnisse für diese Themen schmieden und uns dort engagieren. Es ist doch egal, wie wir heißen, wenn wir (z.B.) den Klimawandel stoppen!
Das ist meine erste Analyse.

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und die DiB / DiEM - Programmatik beweist, dass genau dafür unsererseits die bessere Antworten da waren.

Die Frage ist ob wir es vermitteln konnten. Und das war sicher nicht ausreichend der Fall.
Schon deshalb, weil mMn selbst in unseren Reihen der Tiefgang der Analyse und die daraus resultierende Strategie von YV & Team nicht einfach zu vermitteln war.
Wir haben selbst ein nur ungefähres Bild und paar Gesamtaussagen, aber durchdekliniert ist es nicht, teilweise weil sehr komplex und weitgehend, insbesondere für das Wahl-o-mat - oder Massenmedien -Niveau, das die Bürger so gewohnt sind zu verfolgen.
An diesem Punkt brauchen wir noch viel mehr ( Aufklärung! :wink: )

sonst hab ich mich überschläglich schon geäußert :

https://marktplatz.dib.de/t/europawahl-hat-sich-dib-ueber-den-tisch-ziehen-lassen/29383/39

Abschließend möchte ich noch sagen, dass
der BuVo und die Teams sehr gute bis vorbildliche ehrenamtliche Arbeit mMn geleistet hat (unbeachtet der „ideologischen“ Differenzen die ich oder andere mit ihm hatten).
Dem Vorstand politische Verantwortung vorzuwerfen geht recht nicht, ohne die politische Verantwortung gleichzeitig der Mitgliedschaft auf dem Prüfstand zu stellen. Denn es ist ihre Aufgabe in der Demokratie, ggfs den Vorstand zu korrigieren.
Der Vorstand ist nur ein hohes und in Wirklichkeit koordinierendes, verwaltendes Organ, doch das höchste Organ ist die Mitgliedschaft, als Mitgliederversammlung.

Hat die Mitgliedschaft ihren Job ausreichend gemacht?
MMn weniger gut, als der Vorstand es getan hat.
Sie hat dem Vorstand zu viele Aufgaben und Entscheidungen überlassen.
Die Überlastung, die nicht jetzt erst, sondern vom Anfang an da war, steht fast schon explizit in der Satzung geschrieben, könnte man behaupten :wink:

Und das hat alles u.a. mit einem oder mehrere Missverständnisse von Demokratie und ihr Wesen zu tun,
eins davon sieht man auch in dieser Diskussion um den ersten Listenplatz:
Es läuft eine hauptsächlich personelle Debatte und keiner versteht, daß wenn YV sagt, „ich halte eine Rede und überlasse dann dem Team…“ die Weiterführung und Gestaltung,
es dabei darum geht, Politik der Inhalte zu machen und nicht der Personen oder der Posten.
Denn für die demokratische Systematik, so auch für den Kampf für die Menschenrechte und für eine bessere Welt von morgen, sind primär die politischen Inhalte und weniger die Gesichter von Wichtigkeit.
Das ist eben noch ein Punkt, den wir nicht imstande waren ausreichend klar zu vermitteln, weder intern, noch nach außen.
Aber, das ist doch auch ein genereller Schwachpunkt in der repräsentativen Demokratie, wo es schnell oberflächlich wird: Wenn du an das falsche „Gesicht“ gerätst, verpasst du evtl. auch das Wesentliche :wink:

Wir hatten die richtigen Gesichter, auch die richtigen Positionen. Unsere politischen Verständnis- und Vermittlungskünste waren bisher noch nicht ausreichend, weder intern, noch - entsprechend - nach außen, um die nicht leichte Botschaft rüber zu bringen.

Ich würde dennoch insgesamt nicht sagen, dass wir irgendwie schlecht waren, ja, es war diesmal auf Europa-Ebene nicht genug, die Aufgabe ist aber auch ziemlich schwer gewesen und die bleibt auch weiterhin so…

denn die europäische Gesellschaft braucht noch einiges an Aufklärung, bis sie ein Verständnis für das gegenwärtige Problemkonglomerat erreicht, so dass gerechte Lösungen möglich werden.
Und sich dieser Aufgabe zu stellen, haben wir heute, hier und jetzt, die Pflicht. Bleiben wir also dran :luv: :rainbow:
und versuchen es weiter : „Partizipation - Aufklärung - Kooperation“

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Ich habe den Verdacht,

hier werden zwei Paar Schuhe durcheinander geworfen.

Ich denke, wir sind alle in der Verantwortung, alle die an dem Prozess involviert waren. Deshalb möchte ich auch niemanden daraus entlassen.
Das ist politisch und innerparteilich gemeint. (Von meiner Seite aus.)

Bitte entschuldigt,

aber egal was passiert, ständig werden die Kritiker an der Nase vorgeführt, als Querulanten und Drahtzieher des Negativen. Jetzt wieder. Und - wir hatten im Großen und Ganzen in vielen Punkten schlicht und ergreifend recht. Oder steht DIB irgendwie glänzend da. Ich würde das jetzt nicht extra betonen, wenn uns nicht bei jeder Gelegenheit der Schwarze Peter zuschoben würde.
Ich habe keine Negativ-Propaganda gefahren. Im Gegenteil, ich habe versucht, solche nach außen hin abzuwehren. Und etliche andere auch.
Für DIE und DIEM erlaube ich mir keine Urteil, da ich zu wenig davon mitbekommen habe. Das Einzige, dass ich da äußerste, war zum 1. Listenplatz. Die Erfolge und Ergebnisse, auch ohne einen Sitz im Parlament, mögen dort richtig gut gewesen sein, für DIB waren sie es nicht. Definitiv nicht.
Das lässt sich doch nicht unter den Teppich kehren.

Wenn es Ehemalige gibt, die dann meinen, in irgendwelchen Social Medias die Partei verunglimpfen zu müssen, dafür können wir, die wir DIB treu geblieben sind, ganz bestimmt nichts.

Eine Partei, Politik und Diskussionen leben durch Für und Wider.

Mir liegt DIB am Herzen, die Politik, die sie versprochen hat zu machen, die ganzen Menschen hier, die versuchen das umzusetzen. Ich bin zu DIB gewechselt, weil ich denke, sie hat mit Abstand die besten Ideen, und auch den besten Plan.
Wenn wir in anderen Parteien aufgehen, wird nicht viel davon übrigbleiben. Und ich hätte auch gleich bei den Grünen bleiben können. Dort ist bei Gott, noch lange nicht alles Gold, was glänzt.

Es lässt mich einfach verzweifeln, wenn ich sehe, wir wir uns selbst im Staub zertreten.

Cheeny

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Ich glaube wir alle sind nur Menschen und daher spielen gearde in der aktuellen Situation persönliche Befindlichkeiten bei jedem eine Rolle - auf Seiten der Kritiker ebenso wie der Befürworter. Das ist nur natürlich, sollte daher nicht überbewertet werden oder gar zu Streitigkeiten führen.

Wir sind den Weg gegangen, haben Federn gelassen, müssen nun mit der notwendigen Gelassenheit analysieren und dann unsere Lehren daraus ziehen. Wenn wir es richtig machen, werden wir durch all diese Erfahrungen stärker und besser. JETZT ist der Zeitpunkt, um den DiB-Spirit nicht nur im Wort zu führen, sondern in die Tat umzusetzen und zu leben - wir alle gemeinsam.

Unsere Idee ist nach wie vor gut, an der strukturellen Umsetzung und der Vermarktung unserer Werte müssen wir jetzt gemeinsam arbeiten.

@Dagmar, mir blutet mit Dir das Herz und ich hoffe, dass wir jetzt (erst Recht) unsere wahre Stärke zeigen!

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Noch keine drei Tage ist sie her, die Europawahl, und was haben wir jetzt nicht schon alles auf dem MP gelesen (ich pointiere etwas):

Die Kooperation ist tot oder abgearbeitet
Die Kooperation soll vertieft werden
Die Kooperation war von Angang an falsch
Die Kooperation war richtig, aber Kandidat falsch
Die Kooperation war richtig, aber die Plakate falsch
Der Vorstand hat falsch verhandelt
Der Vorstand hat außerhalb des Mandats verhandelt
Ich habe es ja gleich gesagt
Ich bin dann mal weg
Jetzt erst recht
Sinkendes Schiff
Aufstrebender Stern

Hat mal wer durchgeschnauft? Geguckt, ob die eigene Nase zu fassen ist? Vorbehaltlos den Einsatz vieler gewürdigt? Enttäuschung zugelassen, ohne gleich Schuldige zu suchen?

Und dazu noch: Es gab großflächig eine gute Wahlbeteiligung, trotz aller Unkenrufe zum abgewirtschafteten Europa. Es wurde fast überall überwältigend im demokratischen Spektrum gewählt. Klimaschutzparteien sind nach vorn gekommen. Europa ist den Europäer*innen wieder wichtig. Die Demokratie lebt.

Und was war sonst? Achja. Sitze in BaWü für unsere Mitglieder! Nicht nur einer, gleich mehrere! Ey Leute, das ist doch irre. Und noch eine ganze Fraktion, also echter Einfluß! Das ist Grund zum Feiern!

Also feiert doch mal die Demokratie und uns und unsere Held*innen, auch die, die knapp am Mandat vorbeigerutscht sind.

Für alles andere ist Zeit und auch dann gilt immer noch: erst Denken, dann sprechen - also erst die gründliche Analyse und erst dann die Schlußfolgerungen.

Kommt zum BPT, bietet Workshops an oder nehmt teil, diskutiert dort von Angesicht zu Angesicht mit denen, die sich abgearbeitet haben und dann, erst dann, kommen die Lehren für die nächsten Wahlen.

Wir wollen doch für etwas eintreten, dagegen ist einfach.

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Schauen wir doch mal auf die Zahlen.
Allein in Stuttgart, Tübingen und LE haben wir 94.570 Stimmen, DIE hat 130.072 Stimmen. Das sind 224.642 Stimmen und dann noch die Stimmen unserer Kandidat*innen auf den gemischten Listen.
Bei der Bundestagswahl hatten wir noch 60.000 Stimmen. Wir haben also unseren Bekanntheitsgrad um mindestens das 4fache gesteigert.
Also sind wir doch auf einem guten Weg. Wenn wir uns stetig verbessern und aus Dingen die nicht optimal gelaufen sind lernen, kann es nur noch besser werden.

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Kannst Du kurz erklären, wie Du auf die Zahl 4.000 Wähler kommst?

Nur zur Rchtigstellung. Jeder Bürger in BW hat drei Stimmen zu vergeben.
Wenn dann müßte man die 100.000 durch drei teilen, dann kommen ca. 33.000 Wähler. Da die Wähler aber eine, zwei oder drei Stimmen vergeben können sind die 33.000 die untere Grenze.

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Erst mal ich bin froh wieder bei DiB zu sein,
wo wir uns die Köpfe heiß disskutieren und dann demokratische Entscheidungen treffen.
Jetzt müssen wir noch mehr auf Konsens- als auf Mehrheitsentscheidungen setzen, damit weniger Verlierer übrig bleiben.

Es war eine sehr anstrengende Zeit und ich habe die Erfahrung gemacht, Das DiB eher schon ein Begriff war, während mit Diem25 hier Niemand etwas anfangen konnte. Lies sich aber übertragen mit „DiB in Land und Bund und DiEuropa für Europa“.
Gerade meine Fahrten und Aktivitäten dokumentiert und festgestellt, ich habe über 10 000 km, leider meist nicht sehr ökologisch, da per Auto zurück gelegt und unzählige Veranstaltungen besucht,zum Teil vor über 1000 Menschen auf Asta Bussen Reden geschwungen, im strömenden Regen im Hambacher Wald gestanden. Ich möchte nichts Missen auch wenn es manches Missverständnis und einigen Frust gab, überwiegt die Begeisterung dafür, was möglich ist, wenn wir einfach damit anfangen und losslegen.

Es war auf jeden Fall ein Gewinn! Tolle Menscshen kennen und schätzen gelernt. Oft Unterstützung von ganz unerwarteter Seite erhalten ( Grüne, Luxemburger, PoE, gegen Rechts und Umweltgruppen) die am Rande der Loyalität zu Ihren eigenen Verbänden für uns eingetreten sind. Auch bei Diem 25 großen Einsatz erlebt. Mein lieblings DSC Leibzig, der mir mit der Videoaufnahme meine Kandidatur erst möglich gemacht hat, der wie viele Diemistas und DiBis Rekorde aufgestellt hat beim Unterschriften sammeln, bis Mitten in der Nacht Plakate gehängt und abgehängt hat. Freunde und Kontakte gewonnen, die in Zukunft Dib zu Gute kommen können.
Gelernt habe ich, mensch erreicht die Menschen, auf der Straße, Aufbau geht von unten nach oben, lokal aktiv und vernetzt.
Ich freue mich auf Anregungen aus BaWü für den weiteren Aufbau.

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Ich glaube es wahren mehrere Grunde die eine Rolle gespielt haben. Yanis aussage dass er gar nicht in EU Parlament rein will hat eine gewisse Unsicherheit verursacht. Die Fokussierung auf die groß Stäte hat zwar dort mehr Stimmen gebracht aber große Teile von Deutschland sind nur not dürftig beworben worden. Mangel an aktive Mitglieder die in Wahlkampf helfen konnten war meine Meinung nach eine der haupt Ursache.Dadurch dass wir uns aufteilen mussten, haben wir beim viele Veranstaltungen nicht das Bild zeigen können " Es stehen viele Menschen dahinter die eine Meinung vertreten" . Dann kam das Wahlomat und Wahlsviper die beide nur 4% Punkte Abweichung zwischen uns und die Grüne zeigte, so das viele dachten „dann nehme ich doch die Grüne“ strategisch richtig. Dass liebe Geld war auch nicht da. Lange Zeit konnten wir keine Spende Bescheinigungen aufstellen, so dass auch keine Spende rein kamen. Wahlkampf ohne Geld ist nicht einfach. Also jede menge Grunde.

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Meine Meinung: Wir lagen mit unserem Wahlprogramm genau richtig. Nur haben das leider zu wenige wahrgenommen bzw. sich getraut eine Klein(st)partei zu wählen.

Aus meiner Sicht ist die Umsetzung des Programms wichtiger als die Frage wie oder in welchem Bündnis man es umsetzen kann.

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