Danke erst mal für eure Kommentare! Das Thema ist heiß und ich würde gerne einen Entwurf mit „DiB - Style“ machen. Also nicht so antikapitalistisch, wie die Linke immer argumentiert, aber doch zum Wohl der Menschen.
Zwischendurch ein paar Zahlen.
Wohnungen sind zum Spekulationsobjekt geworden und das ist das Problem. In der guten alten Zeit hat man ein Haus gebaut und darin gewohnt. Vielleicht hat man gespart, geerbt und hatte mehrere Häuser und hat die dann vermietet.
Heute ist es so, dass Vermietung massenhaft als „Steuersparmodell“ oder als „Anlageform“ angepriesen wird. Das bedeutet, dass es im Land ganz viele kleine Kapitalistis gibt, die mit ihrer Immobilie Steuern sparen oder Geld verdienen wollen. Am besten Beides.
Natürlich wurden sie bei den Berechnungen ordentlich über’s Ohr gehauen und die Einsparungen und die Renditen fallen nicht so üppig aus, wie sie sich das erhofft haben. Tilgung, Zinsen, Reparaturen, Papierkram, ach, es ist eine Qual für die Klein - Kapitalistis. Daher sind sie sehr zufrieden, wenn die Regierung die Bedigungen für Vermieters verbessert.
Wenn wir also etwas tun, haben wir alle Menschen gegen uns, die eine Wohnung besitzen und daraus Gewinne ziehen möchten. Und auch die Banken haben wir gegen uns, denn die leben sehr gut von den „Steuersparmodellen“. Dabei stellen sich die privaten Vermietis äußerst ungeschickt an. Über 50% der Vermietis nehmen mit ihrer „Kleinvermietung“ über 5000 Euro ein. (Quelle https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2017/361123/Gutachten_Perspektiven_fuer_private_Kleinvermieter.pdf Seite 13).
Warum ist das Ungeschickt? Eine feine Stange Geld könnte man meinen. Weit gefehlt! Geschickte Vermietis machen Verlust und bekommen Geld vom Finanzamt. Hier mal Vonovia. Das ist eine AG und sie muss alles veröffentlichen, was bei der Analyse hilft. Bemerkenswert zunächst der enorme Gewinnanstieg ab 2014. Das sind Mieterhöhungen. Die Erhöhung des Eigenkapitals sind neue Mietobjekte und Modernisierungen (die Wohnungen werden wertvoller).
Die Grafik ist leider ein wenig verwirrend, jede Kurve hat ihre eigene Skala, aber in dem Kasten stehen die korrekten Werte.
Vonovia hat eine Eigenkapitalrendiete von ca. 15%. Was ist das? Wenn ihr 100 € nehmt und auf das Sparbuch einzahlt, habt ihr Eigenkapital eingesetzt und erwirtschaftet daraus 0,01% Zinsen. Eigenkapitalrendite ist 0,01%. Vonovia investiert das Eigenkapital in Wohnungen und macht ca. 15% Gewinn.
Darüber können andere Unternehmen nur lachen. Deutsche Post macht über 20% und Apple über 50%. Stellt euch mal vor, ihr bringt 100 € zur Bank und bekommt jedes Jahr 50 €.
Schaut man mal über den Tellerrand, sieht man, dass in Deutschland gerne zur Miete gewohnt wird (https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/mieten-und-wohnen/nachrichten/warum-die-deutschen-eher-zur-miete-wohnen-14743908.html). Grunderwerb ist teuer, Notarkosten, etc. nicht zu verachten. Mieten ist flexibler.