Glyphosat: Zeit fĂĽr mehr Transparenz und Lobbyismus-Kontrolle in der EU-Politik!

Original Veröffentlichtung: Glyphosat: Zeit für mehr Transparenz und Lobbyismus-Kontrolle in der EU-Politik! | DEMOKRATIE IN BEWEGUNG - DiB

Trotz massiven Widerstands in der Bevölkerung hat die EU hat die Zulassung des hoch umstrittenen Pflanzengifts Glyphosat um weitere fünf Jahre verlängert. Statt Umweltschutz und Respekt vor der Gesundheit der Menschen diktieren die Interessen von Konzern die EU-Politik.

Meinung der Bürger/innen verhallt ungehört

Am Montag beschloss ein EU-Ausschuss das Herbizid für fünf weitere Jahre zur Verwendung in der Landwirtschaft zuzulassen - auch Deutschland stimmte dafür. Das Ja zum Glyphosat des deutschen Vertreters, Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt, ist dabei völlig konträr zur Meinung der Bürger/innen: Die Mehrheit der Deutschen ist laut BUND dagegen, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in Europa weiterhin zum Einsatz kommt (1). Glyphosat gilt als krebserregend, der Einsatz hat negativen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt und trägt maßgeblich zum Artensterben in der Agrarlandschaft bei.

Zeit fĂĽr mehr Transparenz und Lobbyismus-Kontrolle in der EU-Politik

Zurückzuführen ist der Ausgang der Abstimmung in Brüssel auf massive Lobbyarbeit der Hersteller/innen. Monsanto versuchte, gezielt Einfluss zu nehmen auf Untersuchungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa), zuständig für die Risikobewertung von Chemikalien. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schrieb gar ganze Passagen aus dem Zulassungsantrag der Hersteller einfach ab. Prompt stuften EU-Studien Glyphosat als unbedenklich ein. Dabei fehlt es bis heute an Transparenz: Gutachten und Daten zur Risikobewertung sind nicht öffentlich zugänglich, Befragungsprotokolle von Monsanto-Mitarbeiter/innen sind geschwärzt.

Gesundheit und Artenvielfalt dürfen nicht länger politische Verhandlungsmasse sein

Dabei setzt die EU die Gesundheit ihrer Bürger/innen und die Artenvielfalt in Europa aufs Spiel: Glyphosat ist ein so genanntes „Totalherbizid“. Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt. Glyphosat ist laut Krebsforschungsagentur der WHO wahrscheinlich krebserregend beim Menschen und wird sogar mit steigenden Fallzahlen von Autismus in Zusammenhang gebracht. In den USA gibt es Sammelklagen gegen Monsanto von Patient/innen, die an Lymphdrüsenkrebs leiden. Auch in Europa können Spuren des Mittels bereits im Urin von Menschen und Tieren, im Wasser und in Nahrungsmitteln nachgewiesen werden (2). Rund 40% der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland werden mit Glyphosat behandelt (3) – und das in steigender Dosierung. Das Herbizid trägt außerdem maßgeblich zum Artensterben bei, bedroht dabei Insekten, Bienen und Vögel, die außerhalb der pestizid-belasteten landwirtschaftlichen Flächen immer weniger intakten Lebensraum finden.

Politik anders machen – jetzt!

Ein Minister, der eigenmächtig aufgrund von Lobby-Einflüssen entscheidet? Mit DiB wäre das nicht möglich. Wir haben als Partei einen Ethik-Kodex, der für alle Mitglieder verbindlich ist. Politische Vertreter/innen sind Fürsprecher/innen für die Entscheidungen der Basis. Jede/r Bürger/in kann mitmachen und Initiativen einbringen, über die dann abgestimmt wird. Nur, was abgestimmt ist, wird in Politik umgesetzt!

DiB steht fĂĽr Nachhaltigkeit. Wir wollen Glyphosat in Deutschland komplett verbieten. Eine nachhaltige Politik zum Schutz von Menschen und Umwelt sollte zur obersten Maxime politischen Handelns werden. AuĂźerdem mĂĽssen Lobbytreffen dokumentiert und damit politische Entscheidungsprozesse transparent gemacht werden. Damit Hinterzimmer-Lobbyismus keine Chance mehr hat!

Agrarpolitik #brauchtBEWEGUNG

 

(1) Was ist Glyphosat? – BUND e.V.

(2) BUND Analyse Glyphosat im Urin – BUND e.V.

(3) ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.

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Wir haben doch eine fertig abgestimmte Initiative fĂĽr ein Verbot von Glyphosathttps://abstimmen.bewegung.jetzt/initiative/86-verbot-des-einsatzes-von-glyphosat

Ich glaube es ist genau der richtige Zeitpunkt, das jetzt als Petition unter dem Label von DiB bei change org einzureichen.

So könnte man Aufmerksamkeit erregen. Diese Steilvorlage sollten wir nutzen.

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Ein Minister von DiB könnte auch eigenmächtig entscheiden.

Die Petitionen gibt es doch schon:

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Dazu gibt es schon mehrere Peditionen

Hab ich schon unterzeichnet und in der BegrĂĽndung geschrieben, daĂź wir dasbei DEMOKRATIE IN BEWEGUNG genauso sehen.

Gemeinsam sind wir stark, deshalb auch auf Facebook lieber kein eigenes SĂĽppchen kochen sondern
Diese Peditionen teilen und liken.

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ebenfalls beides unterschrieben, habe ja in der Vergangenheit mehrere diesbezĂĽgliche Petitionen unterschrieben.

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Hallo @christian, es ist nicht ganz richtig, dass wir hier nur ein Glyphosatverbot fordern, es gibt noch andere Initiativen die sich mit der Problematik befassen https://abstimmen.bewegung.jetzt/initiative/81-okologische-landwirtschaft-strengere-version.

Das ist nur eine von vielen, die sich zum Beispiel mit artgerechter Tierhaltung, gegen Lebensmittelverschwendung usw. richten.

Ich respektiere andere Meinungen. Aber es stimmt nicht, das wir hier nur populistisch denken.

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Ich sehe heute schon gelebte alternativen.z.B. im Weinbau. Wo kein Unkraut wachsen soll da wird Löwenzahn,Kohlrabi oder Luzerne unter und zwischen die Reben gesäht. Doppelter Nutzen ohne Gift.

https://www.arte.tv/de/videos/069081-000-A/roundup-der-prozess/

Irgendwer muĂź den Anfang mit dem Ausstieg machen.

Wir subvetionieren soviel, hier wäre es sinnvoll,
um eine gesündere Ernährung bezahlbar zuhalten.

Ich fange bei mir an und kaufe so produzierte Produkte möglichst nicht mehr. Dafür fahre ich ein 12 Jahre altes Auto und leiste mir andere Dinge nicht.

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Das ist jetzt polemisch, aber leider immer aktueller.

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Liebe Regine genau so ist das. das grösste Machtpotential liegt beim Verbraucher. Kleiner Einkaufstipp! Die Molkerei Berchtesgadener Land nimmt ab sofort nur noch Milch von landwirtschaftlichen Betrieben, die sich vertraglich verpflichten auf Glyphosat zu verzichten. (dies wird auch überwacht)

Nachtrag: zahlt auch mit den höchsten Milchpreis

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Und verkauft in Glaspfandflaschen. So geht Nachhaltigkeit

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zu 1.) oder mögliche Genveränderung der menschlichen Erbsubstanz => da ist es doch besser, wenn es „nur“ etwas teurer ist
zu 2.) Subventionen siehe 1.)
zu 3.) Schlimmere Stoffe braucht es nur, wenn das „immer mehr Gewinn, mehr Geltung auf dem Weltmarkt, mehr Export, …“ als Messlatte dient
zu 4.) wir haben in der Folge der Glyphosatanwendung schon jetzt ein Artensterben bei Insekten, das viel zu stark in den Naturkreislauf einwirkt.
Es wird nicht lange dauern, dann gibt es keine Singvögel mehr (in Ermangelung des Futters aus Blüten und Insekten). Wir haben aber nur den EINEN Planeten. Mehr Geld zu erwirtschaften ist ein kurzsichtiges Verhalten, wenn dabei unsere Lebensgrundlage dauerhaft geschädigt wird.

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Glyphosat ist doch nur die Spitze des Eisberges. Bis ein Apfel in den Handel kommt wurde er ca. 23 Mal be/gespritzt. Gut die Hälfte davon gegen Pilze. 6,4 Mrd wurden an deutsche Bauern im Jahr 2016 an Subventionen aus geschüttet. Nur durch eine konsequente Abkehr von der konventionalen Landwirtschaft ist vielleicht noch was zu retten. Obwohl, Ich befürchte das der „point of never return“ schon überschritten ist.

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Ich denke, dass es sinnvoll ist, sich anzuschauen, warum wir hier mehr Fläche für Landwirtschaft verbrauchen. Einer der Gründe ist, dass wir pro Kopf ca. 50kg Fleisch im Jahr essen. Das allein führt zu ca. 60% des Flächenbedarfs, nur weniger 20% gehen in pflanzliche Lebensmittel und noch einmal etwas mehr als 20% gehen in Milch und Eier (ich finde leider gerade die Quelle nicht mehr…). Hier findet zum Glück in bestimmten Teilen der dt. Bevölkerung ein Umdenken statt, sodass ich hier recht optimistisch bin, dass wir da etwas nachhaltiger werden.
Was die Erträge von ökologischer Landwirtschaft angeht, sind diese wohl je nach Art der Pflanzen ca. 5-34% geringer als bei konventioneller Bewirtschaftung (Verena Seufert, Navin Ramankutty, Jonathan A. Foley: Comparing the yields of organic and conventional agriculture. Nature 485: 229–232). Bei Obstbäumen macht es weniger Unterschied, bei Getreide mehr. Das liegt aber besonders an der Düngung. Was die Schädlingsbekämpfung angeht, ist es durchaus möglich, mit weniger chemischen Hilfsmitteln ähnliche Erfolge zu erzielen. Unkrautjäten ist ein Knochenjob, hilft aber (ich kenne mich mit den genauen Methoden leider nicht aus, denke aber, dass man in der ökol. LW effektivere Methoden dafür hat als im heimischen Garten…). Nur ist der Arbeitsaufwand halt recht teuer, was man an den Produktpreisen ja gut sehen kann und für die Bekämpfung von Pilzen müsste man dann auch andere Methoden verwenden.
Nachdem es hier aber um Glyphosat geht, denke ich sollten wir uns die Fragen stellen: Sind wir bereit, die Mehrkosten für ökologische Unkrautbekämpfung zu zahlen? Und haben wir das Personal, das bereit ist, so eine Arbeit zu verrichten (ich denke ja, dass es ganz sinnvoll ist, wenn es wieder mehr Jobs gibt, für die man nicht studiert haben muss)?

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Ich finde es ja gut , dass wir uns auch um Kleinigkeiten kümmern . Doch wir müssen aufpassen , dass wir dabei nicht die eigentlichen Aufgaben einer Partei aus den Augen verlieren . Glyphosat ist „nur“ ein Ausdruck einer seit Jahrzehnten falschen Agrarpolitik . Darum müssen wir uns kümmern .
Nachhaltige und umwelt-und tierschutzgerechte Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen . Dieser ständige Wachstumswahn muss beendet werden .

Aufgabe der Landwirtschaft ist es , genügend gesunde Nahrungsmittel für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen , nicht , für den Export billige Produkte zu produzieren und dafür auch noch aus der EU subventioniert zu werden , Gelder , die kleinen und mittleren bäuerlichen Betrieben bewusst vorenthalten werden . Da müssen wir ansetzen ; das wäre verantwortliche Politik .

Das heißt jedoch nicht , dass wir zur Verwendung für den Menschen oder ökologisch schädlicher Chemikalien schweigen sollten . Aktionen sind richtig und wichtig , doch noch wichtiger ist es , Strukturen in der Landwirtschaft , verarbeitenden Industrie und Handel mit Lebensmitteln zu schaffen , die eine Nutzung solcher Chemikalien überflüssig machen und/oder sie von vornherein verhindern .

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Gute Idee , wenn auch erstmal „etwas“ teurer . Wenn man jedoch diese „Unkräuter“ als Biomasse betrachtet und in Energie umwandelt (dezentral und im kleineren Rahmen , ließen sich damit Ressourcen schonen und Geld sparen oder sogar verdienen . Man müsste diese Biomasse „nur“ einsammeln , statt auf dem Feld zu veröden .
hier einige Möglichkeiten :

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