Freiheit: Floskel des Jahres - können wir sie mit neuem Inhalt füllen?

Ein Aspekt des Lebens - ‚unserer Zivilisation‘ sollte man/Frau bei dieser Diskussion mitbedenken:

komplexe Arbeitsteilung

In Anden treffen sich die Inkanachfahren zu solch spektakulären Gemeinschaftsleistungen, wie Erneuerung der Hängebrücken (über Abgründe, aus geflochtenen Naturfasern - also des Öfteren).

Aber das sind Highlights.
Sonst sind’s in ‚dörflich strukturierten Gemeinschaften‘ eher simplere Angelegenheiten, die auch mit "Nachbarschaftshilfe - oder eben Gemeinschaftsleistung und Organisation handhabbar sind.

Unsere ‚komplexe Zivilisation‘ aber hängt von komplexer Technik und komplexen Dienstleistungen - also von Spezialisierung.
Die bekommt man/Frau nur marginal für ‚Naturalien‘.
Geld ist also ein zentraler Tauschmittel.
Universell und simpel.
Aber eben auch ‚anonymisierend‘ - und damit entsolidarisierend.

Je besser d. Gesellschaft prosperiert, desto mehr Gerät die Selbsthilfe in Hintergrund.
Bzw. wird der Pflege dieser Kulturleistung weniger Aufmerksamkeit, Zeit, Einsatz eingeräumt.
Man/Frau blättert paar Scheine und ‚gut ist‘.

Dank ‚sozialer Menschen‘ reisst aber das Wissen, dass es anders geht, nicht ab.

Man/Frau kann sich also viel ‚Alltagsfreiheit‘ leisten.
Man/Frau ist nicht auf Hilfe angewiesen, also muss sie nicht per Einsatz bilanziert werden.
Was man/Frau braucht, ist erschwinglich…

Oder eben nicht.

Der hier diskutierte Begriff der Freiheit geht aber weiter als das allg. propagierte (unerfüllte Versprächen) „Wohlstand für Alle“ - was eigentlich nur Sorgenfreiheit heisst.

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Nein, Roman, das kann nicht der Sinn der Freiheit sein. Er ist auf rein materielle Ziele ausgerichtet.
Freiheit bedeutet mehr, Und das ist was DiB ausmacht.

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Zeitenwende?

Nach der ausufernden Globalisierung hat uns die in der letzten Zeit zu beobachtenden Globalisierung der Handelsströme gezeigt, dass unser Wohlstand auf wackelnden Füßen steht.

Die Frage nach unserem Wohlstand ist berechtigt, denn kann er so weiter existieren?

Nein, so kann es nicht weitergehen.

Wir streiten in Deutschland um ein BGE, aber ist das zielführend?

Ja! Warum? Weil es ein neues Gesellschaftsmodell darstellt.

In der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ wurde heute ein Artikel veröffentlicht mit dem Thema: „„Leben und Freiheit sind wichtiger als das letzte Krümelchen Wohlstandsgewinn“.

Stimmen wir dieser Aussage zu?

Hierzu bedarf es Antworten, die gleichzeitig Aussagen sind!

Wie steht DiB dazu?

Was ist Wohlstand?

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Ist aber eine ‚Illusion‘, die Massen trägt.
(bzw. ruhig hält)

Und was ist mit „freier“ Software? Das ist Hochtechnologie, und darin steckt das Wort frei. Frei meint hier übrigens nicht kostenlos. Es geht darum, dass jede:r daran basteln kann, ohne durch rechtliche oder sonstige Maßnahmen daran gehindert zu werden, dass jede:r eben frei ist, sich daran zu beteiligen.

Patente auf Software würden diese Freiheit eben einschränken, und das tun sie auch in anderen Wirtschaftsbereichen. Ebenso schränken Urheberrechte die Freiheit von Künstler:innen und anderen Kreativen ein.

Solche Einschränkungen sind heute eben nötig, damit die genannten Leistungen zur Ware werden können. Ware kann nur sein, was knapp ist. Bei rivalen Gütern entsteht Knappheit zuweilen von selbst (aber nicht immer, man denke nur an die Vernichtung von Butterbergen und Milchseen um die Preise stabil zu halten), bei immateriellen Gütern wie Software muss diese Knappheit künstlich erzeugt werden.

Torstein Veblen hat dafür zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Begriff der Sabotage verwendet. Er unterscheidet zwischen Industrie und Geschäft. Wo Industrie, also die Herstellung von Produkten und allem was dazu nötig ist, insbesondere das über Generationen angesammelte know how eine Gemeinschaftsleistung ist muss sich das Geschäft dieser Gemeinschaftsleistung bemächtigen, um sie verkaufen zu können. Dazu ist es nötig, zumindest wenn die Märkte nicht mehr wachsen, die Möglichkeiten der Industrie strategisch einzuschränken, damit die Produkte waren bleiben.

Meiner Ansicht nach könnte eine demokratische Wirtschaft, in der wir gemeinsam die Freiheit wahrnehmen zu gestalten, anders damit umgehen. Wir wären dann frei, industrielle Möglichkeiten nicht mehr im Hinblick auf Gewinn strategisch einzuschränken sondern hier sinnvolle Kriterien anzulegen, soziale und ökologische z.B.

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Sicher kann man Geld auch leihen, muss es aber zurückzahlen. Ob die Gewinne so groß sind, dass sich das dann noch lohnt und man damit so hohe Gewinne erzielen kann dass genug übrig bleibt wage ich zu bezweifeln.

Um ein Patent oder Filmrecht zu besitzen, muß man es selbst erfunden sprich erarbeitet haben oder man muß es kaufen, was wiederrum den Einsatz von Geld nötig macht, welches irgendwo her kommen muß. Dafür Geld leihen, siehe oben, es ist zumindest mit großen Risiken verbunden und kann nach hinten losgehen.

Diesem interessantem Gedanken bin ich begegnet in den s.g. ‚FabLabs‘.
Maschienenpark zum (nicht ganz kostenlosem) Mitnutzen.
Freies Manufakturing, bzw. Zugang zu Produktionsmitteln (auch wenn es sich hauptsächlich nur um’Prototyping’ und Kleinserienfertigung handelt).

Aber eigentlich ging in meiner Aussage darum, dass fürs Geld einfach Dienste, Waren eingekauft werden können - ohne ‚soziales Booking‘, und Vielen (Zeitmangel, aber auch Unlust) dieser Weg eben einfacher erscheint.

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Hallo Miri,
ich weiß zwar nicht was du damit sagen willst, eine Erklärung für die mittlerweile unbestrittene, permanente, sich beschleunigende Verteilung von unten nach oben kann ich hier jedoch nicht erkennen.

Ist alles auch nicht so leicht zu durchschauen.
Viele haben einen Führerschein.
Viele von denen können sogar Auto fahren.
Viele merken auch, wenn der Motor mal nicht so rund läuft.
Kaum jemand kennt sich jedoch mit dem Prozessor aus, der in der Motorsteuerung verbaut ist und die Einspritzung steuert.

Ohne diese Kenntniss wird eine Reparatur oder Verbesserung des Systems jedoch nicht gelingen.

Mit Geld und Kapital ist das ähnlich.
Seit Jahrzehnten gibt es dazu ganz brauchbare Erklärungen. Leider fand das bisher keine allgemeine Verbreitung. Ist ja auch nichts für einen gemütlichen Abend. Gelehrt wird es schon gar nicht.

Recht gut dargestellt ist das u.a. im „Das Geldsyndrom“ von Helmut Creutz. Leider beschreibt er hier nur Zusammenhänge mit Bezug auf das Geldsystem.
Grundsätzlich kann das jedoch auf alle Formen von „Kapital“ übertragen werden.

Solltest du das Buch nicht kennen oder auch keine Lust haben das alles nachzulesen, gibt es hier eine recht brauchbare Kurzfassung.

Ich kann nur dringend empfehlen sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Anderenfalls können Erklärungs- und „Reparaturversuche“ kaum zum Erfolg führen.

Zielführend ist es vor allem, weil dabei das aktuelle Gesellschaftsmodell auf den Prüfstand kommt.
Zielführend kann es sein, wenn daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden.
Der Umstand, dass es neu ist, ist noch nicht wirklich zielführend.

Bei allen vermeintlichen Vorteilen besteht eine große Gefahr:
Alles andere bleibt beim alten. Insbesondere parasitäre Einkommen.
Ein BGE repariert vielleicht einige Symptome.
Es entsteht jedoch möglicherweise der Eindruck, ansonsten können wir so weitermachen wie bisher.
Wie lange das gut geht, bliebe abzuwarten.

Manches vermeintlich Gute entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Dilemma.

Beispiel:
Löhne und Gehälter und diverse andere Einkommen werden heutzutage nicht nach der Höhe gesellschaftlich sinnvoller Leistung, sondern nach gesellschaftlicher „Vereinbarung“ gezahlt.

Diese „Vereinbarung“ kann ein gewerkschaftliches oder öffentlich rechtliches Tarifmodell sein, ein gewöhnlicher Arbeitsvertrag mit individueller Vereinbarung, der Mindestlohn, eine Gebührenordnung (z.B. für Ärzte, Architekten, Anwälte, Vermesser, Schornsteinfeger …) Diäten für Abgeornete oder oder oder.

Die Höhe der „Tarife“ richtet sich zu einem großen Teil nach dem gesellschaftlichen Einfluss der jeweiligen Gruppe.

Als Orientierung dienen, stark vereinfacht,
durchschnittlich übliche (Über-)Lebenskosten und
ein als angemessen erscheinender Anteil zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Daneben gibt es noch das Ehrenamt, in der Regel eher unbezahlt mindestens jedoch unterbezahlt.
In Dtl. sollen es über 30. Mio Menschen sein, die sich ehrenamtlich betätigen. (Das zeigt deutlich, dass Altruismus viel verbeiteter ist, als von einigen BGE Kritikern behauptet.)
Dem stehen gut 40 Mio abhängig Beschäftigte gegenüber.
(Für viele gilt beides)

So lobenswert ehrenamtliche Tätigkeiten auch sind,
im Ergebnis sind sie Teil des Problems.

Unterstellen wir, dass das Ehrenamt z.B. bei der Feuerwehr oder der Tafel oder beim Rettungsdienst oder als Sportleiter im Verein
der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben dient oder gar notwendig ist, um die Gesellschaft „am Laufen“ zu halten,
und unterstellen wir einmal, dass alle diese Leistungen entlohnt würden,

dann müssten die regulären Beschäftigungsverhältnisse wesentlich besser entlohnt werden, da dann der Anteil zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben viel höher wäre.

Die tatsächliche Arbeitsleistung ist immer höher als der erhaltene Lohn.
Die Diffenz fließt - ja wohin? - zum Kapital.
So erhöht jede geleistete ehrenamtliche Arbeitsstunde den Kapitalertag.
Deshalb wird das Ehrenamt vom Establishment auch besonders (im wahrsten Sinne des Wortes) wertgeschätzt.

Ähnlich wirkt ein BGE.
Es bleibt zu befürchten, dass die Entlohnung des Anteils für die (Über-)Lebenskosten vom Kapital gedrückt wird.
Da ist noch viel Überlegung nötig.
Schnell kann das BGE zum Trojaner werden.

Letzlich dient es eher dem Erhalt der bestehenden Verhältnisse und verhindert echte Veränderung. Mindestens jedoch verzögert es grundsätzliche Veränderungen.

So funktioniert auch lt. Marx das System. Das ließe sich entweder durch eine Revolution verändern oder aber auf evolutionärem Wege. Erstes hatten wir schon mal 1917 - die weitere Entwicklung ist bekannt. Zweites ist ein Bohren verdammt dicker Bretter. Denn kampflos werden die wirtschaftlich Mächtigen ihre Positionen nicht preisgeben. Es bedarf also eines langen Atems, um die notwendigen Veränderungen umzusetzen. Wie sollte dies konkret ablaufen? Die Auswüchse müssen gestoppt werden. Hatte z.B. heute eine Campact-Petition gegen den ALDI-Wasserraub in Bayern mitgezeichnet. Der Konzern darf den Brunnen kostelos nutzen, der Ort muss sein Wasser für teures Geld über eine lange Leitung beziehen. Und eine zweite bei Regenwald.org gegen den Landraub der Palmölproduzenten. Zudem muss der Ummünzung wirtschaftlicher in politische Macht konsequent ein Riegel vorgeschoben werden.

Drittens bedarf es eines dauerhaft funktionierenden Zukunftskonzeptes. Die Probleme mit der schwerfälligen sozialistischen Planungsbürokratie sind mir und vielen anderen noch in lebhafter Erinnerung. Auch so manches ökonomisch Unsinnige. So waren nicht nur mittelständische Unternehmen von Verstaatlichung betroffen, sondern auch so manche kleinen Einzelkämpfer, obwohl sich das weltweite Großkapital weiterer Machtzuwächse erfreute.

Wie soll eine angemessene Entlohnung bisher ehrenamtlicher Tätigkeiten konkret finanziert
werden? Wer soll das also bezahlen? Meier zahlt für Lehmann, Müller, Schulze - Lehmann zahlt für Müller, Schulze, Meier usw. Und das BGE? Kommt ganz darauf an, wie es konkret ausgestaltet wird. Das „Bürgergeld“ :laughing: ist eher ein Negativbeispiel. Man soll davon leben können - o. k. Aber wie steht es um die Anrechnung von kleineren Zuverdiensten, die für die alleinige Existenzsicherung nicht ausreichen?

Da bin ich komplett anderer Meinung. Auch wenn man natürlich einkalkulieren muss, dass ein BGE nicht automatisch alles gut macht. Ich zitiere hier immer gerne einen Twitter-Post: „Das BGE löst nicht jedes Problem, aber es macht jedes Problem leichter lösbar“

Wobei ich immer mehr dazu neige, das ganze nicht BGE sondern BGV zu nennen: Bedingungslose Grundversorgung. Das legt den Fokus weniger auf Geld und mehr auf Gemeinschaft. Es würde bedeuten, dass man heute z.B. mit einem BGE beginnen könnte, da heutzutage nahezu alles gekauft werden muss, aber mit der klaren Perspektive, die geldlichen Leistungen nach und nach durch Sachleistungen zu ersetzen, wie eine kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenloser Nahverkehr etc.

Warum ich denke, dass das BGE eines der wichtigsten Bausteine einer Transformation wäre (DER wichtigste, der von oben kommen muss m.E.):

  • Das BGE ermöglicht Degrowth. Es gibt dann keine vorgeschobenen Arbeitsplätze mehr, um unsinnige Produktion am Laufen zu halten.
  • Das BGE schafft Sicherheit. es ist weniger eine Hängematte als vielmehr ein Sicherheitsnetz. Menschen, die Angst haben sind im Gegensatz zu dem was Wirtschaftsgurus gerne herbeifantasieren keineswegs innovativ sondern Risikoscheu. Angst und Druck lähmen. Graber und Wengrow bringen übrigens in Anfänge auch die These, dass wichtige Erfindungen der Menschheit, Töpferei, Landwirtschaft u.ä., zunächst als Spiel entstanden und gar nicht als Anpassung an eine widrige Umwelt.
  • Das BGE verteilt Macht um. Es ermöglicht, Arbeit nicht anzunehmen. Es reduziert die Erpressbarkeit. Es schafft damit Freiräume für selbst organisierte Versorgung. Etwas, das sich heute fast nur leisten kann, wer ein Erwerbseinkommen hat, und diesen Personen mangelt es an Zeit.
  • Das BGE reduziert die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit drastisch. Wo heute viele sinnvolle kleine Projekte daran scheitern, dass nicht ausreichend schnell oder überhaupt nicht ein volles Einkommen erwirtschaftet werden kann schafft es Möglichkeiten. Ich denke da z.B. an eine wohnortnahe Versorgung auf dem Land oder bäuerliche Landwirtschaft. Bei meinem FÖJ in der hessischen Landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungsanstalt habe ich eine Menge Mitarbeiter getroffen, die diese Arbeit gemacht haben, weil sie nur einen kleinen Hof hatten der nicht genug für ein Überleben abwarf. Aber der Hof war ihre eigentliche Leidenschaft.
  • Das BGE macht den Kopf frei. Befreit vom täglichen Überlebenskampf können die Menschen sich organisieren, nachdenken, sich engagieren. Sie müssen es dann auch tun, aber das BGE wäre dafür sehr erleichternd.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen nicht so egoistisch sind wie oft angenommen. Sie sind gerne bereit, auch für völlig Fremde kleine Nachteile in Kauf zu nehmen, aber eben nur kleine. In einer Welt, in der alle Geld brauchen und Geld nur aus Waren kommen kann ist es nicht verwunderlich, dass als Trottel dasteht, wer irgendwas verschenkt. Ein BGE würde „selbstloses“ Handeln nicht mehr ganz so absurd machen.

Letztlich läuft das Ganze auf eine Machtfrage hinaus. Ich glaube, die Mächtigen haben vor einem BGE nicht wirklich deshalb Angst, weil sie fürchten, dass dann niemand mehr arbeitet. Sie haben Angst, dass sie die Macht über die Menschen verlieren. Es ist nicht sehr schwierig, einen Menschen zu nützlicher Arbeit zu bewegen, ihn aber zu sinnloser, entwürdigender oder schädlicher Arbeit zu drängen ist meist nur mit Macht möglich. Geld ist so eine Macht.

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Dieser Thraed lautet: "Freiheit: Floskel des Jahres - kännen wir sie mit neuem Inhalt füllen?
Wenn ich die drei letzten Beiträge lese, dann finde ich: Ja, das können wir. Wir, das sind die DiB’ler.
Ein BGE, oder wir es am Ende der Diskussion auch nennen mögen, bedeutet ein mehr an
qualitativer Freiheit.
Aber das Thema BGE sollte intensiv in einem neuen AK- BGE erörtert werden. Ich sehe mit dem BGE nicht nur eine besondere Art der Grundsicheurng oder Grundversorgung, sondern eine komplette Neuorientierung unseres Sozialsstems und damit unseres Gesellschaftssystems.
An und für sich haben wir ein ausreichend basiertes gesetzliches Regelwerk.

Leider wird dieses gesetzliche Regelwerk deshalb muss ich Bianca bedingungslos zustimmen, wenn sie schreibt:

Doch jetzt fängt unsere Kernerarbeit an.
Wie schränken wir die Macht des Geldes (Kapitals) ein?
Treffen wir eindeutige Aussagen.
Scholzen wir uns als Gesellschaft nicht weiterbringen.

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Das kann man bezweifeln, ist jedoch eine übliche Praxis an den Finanz- und Aktienmärkten dieser Welt.
Spekulation ist immer mit Risiken verbunden.

Unabhängig von der stark umstrittenen Frage, ob Patente und ähnliche Schutzrechte überhaupt noch zeitgemäß sind
(soll es z.B. wirklich zulässig sein, dass globale Monopole sich die globalen Rechte an der Gen-Struktur von Weizen oder Schweinen sichern oder dass die Technologie für Corona-Impfstoffe (deren Entwicklung mit Milliarden von der Allgemeinheit gefördert wurde) nur einigen zugänglich sind)
irrst du in der Annahme, dass man etwas selbst erfunden haben müsse.

Die meisten Erfindungen die auch zur Anmeldung kommen, werden von abhängig Beschäftigten während der Dienstzeit gemacht.
In vielen Ländern gehören Sie damit grundsätzlich dem Dienstherren, in Dtl. im Gesetz über Arbeitnehmererfindungen geregelt.
Zwar hat der Erfinder „auch“ einige Ansprüche, jedoch nur nachgelagerte Rechte.

Im Übrigen ein sehr schönes Beispiel für die leistungslose Aneignung fremder Leistungen im Namen des Volkes.

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Anmerkung: Lupe:„Patente“ öffnet Links zu bereits disskutierten Aspekten des Problems.

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Da muss man unterscheiden, wer investiert. Große Banken und Versicherungen können sich das erlauben, sie können die möglichen Verluste meistens abfangen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Privatpersonen können das nicht, zumindest dann nicht, wenn kein größeres Vermögen vorhanden ist.

Hier muss man bedenken, dass der*die Erfinder*in dafür bezahlt wird und der Arbeitgeber Räumlichkeiten und Materialien zur Verfügung stellt.

Des Weiteren sind nicht alle Firmen gleich. Es gibt Klein- und Kleinstunternehmen und große Konzerne, das ist ein himmelweiter Unterschied. Bei den kleinen kann man oft sicher nicht von leistungslos sprechen.

Ich bin auch der Meinung, dass manche Patente absurd sind und bestimmte Dinge nicht patentierbar sein sollten, aber so pauschal sehe ich das nicht.

Die Meisten hier sind der Meinung, dass einiges in der Arbeits- und Finanzwelt reformiert werden muss, davon gehe ich aus.

Es gibt meiner Meinung nach aber keine Pauschallösungen.

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Da sind wir uns ja einmal einig.
Ich habe bisher auch noch gar keine Lösung angeboten.
Schon gar keine Pauschallösung.
Auf der Suche nach Lösungen sind wir doch gerade erst.

Gegenwärtig geht es doch nur darum, dass wir mal eine Nulllinie definieren.
Prämissen, die die Ursachen der Verwerfungen klar definieren.
Ich kann doch nichts reparieren ohne zu wissen was eigentlich kaputt ist.

Einträge zu gesellschaftlichen Kategorien im Wikipedia beginnen häufig mit dem Satz:
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. oder
Eine allgemein gültige Definition für den Begriff … gibt es nicht.

Wie soll man denn da hier etwas ableiten, wenn noch nicht einmal die Annahmen und der gemeinsame Kenntnisstand gleich sind.
Es geht zunächst nur um das Verständnis der prinzipiellen Zusammenhänge.

Ob bei der einen oder anderen Firma die Aneignung nun höher oder niedriger ist, spielt doch gar keine Rolle.

Stell dir nur einmal vor, auf der Erde gäbe es nur 2 Menschen.
Dem einen gehört die Welt, dem anderen nicht.
Und nun wenden wir einmal alle unsere Gesetze auf diese beiden an.

Da bleibt nicht mehr viel übrig von Freiheit und Gerechtigkleit und Chancengleicheit und Wohlstand und all den anderen unbestimmten Begriffen die uns als „Werte des Westens“ verkauft werden.
Ach doch - Rechtstaatlichkeit.
Einer hat das Recht, auf Kosten des anderen zu leben.

Was könnten wir also ändern, dass auch in dieser Konstellation für beide ein erträgliches Leben ermöglicht wird.
Geh davon aus, dass du nicht weißt, wer von den beiden du sein wirst.

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Unser BGE ist neu gedacht. Wir haben versucht in allen Bereichen unseres Sozial- und Steuersystems Stellschrauben zu drehen.

  1. Das Steuersystem wurde auf ein Stufenmodell umgerechnet. Da „Alle“ ein BGE erhalten sollen entfallen auch alle Freibeträge im Steuerrecht, da diese Freibeträge nur sind für Gut- bis Hochverdienende.
  2. Die Kapitalertragsteuer oder Abgeltungssteuer wird in die Einkommensteuer integriert.
  3. Die Sozialversicherungen werden zusammengelegt, deshalb kann wie in der Schweiz ein Betragssatz von um die 6% eingehalten werden. Für was brauchen wir in Deutschland ca. 80 Rentenkassen.
  4. Sind wir nun eine Gemeinschaft oder nur eine Klientelgesellschaft?
  5. Die zunehmende Automatisierung und Digitalsierung wird in Form einer Wertschöpfungsabgabe berücksichtigt.

Über Vermögensabgaben, auch wenn sie sinnvoll wären, wurden wir uns nicht einig. Vorbehalt des Eigentumsschutzes des GG. Aber dieser Eigentumsschutz schützt das Eigentum, aber nicht das Eigentumsrecht auf ungehemmten Zins.
Im Baurecht ist es möglich, dass durch vom Staat, hier der Kommune, vorgenommene Umwidmung von Brachgelände oder Landwirtschaftlichen Flächen etc. in Baugelände eine Abschöpfung dieses Gewinns vorzunehmen.

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Hallo,
das habe ich schon verstanden.

Das alles beim Alten bleibt meint:
Warum glauben wir denn, dass ein BGE überhaupt erforderlich sei?
Das ist doch nur der Versuch, die Folgen einer wirtschaftlichen Fehlentwicklung abzumildern.
Wir tun was gegen den Rauch, aber nicht gegen das Feuer.

Der Hauptargument war eigentlich immer, dass sich Produktionsmitteln zunehmend vom ‚Manpower‘ per Computerisierung, Automatisierung, Robotisierung, etc. entkoppeln.
Mit allseits bekanntem Effekt der Sozialisierung der allg. Vorsorge und Privatisierung (Konzentration) der Gewinne (siehe Besos, Musk u. Konsorten).

Nun, nicht alle Konzerne sind an priv. Personen gebunden, aber exclusive Konsortien, Körperschaften mit exponentiellen Gewinn-, Vermögensmaximierung.
Sprich eine soz. Segregation - befördern, Vermögenswerte der breiten Masse drainieren,
(siehe Anm. unten)
die mit Absolutismus als Vergleichsreferenz jetzt schon mithalten kann.

Was nicht im Sinne der Erfinnder der Demokratie ist.

Kapital ist (!) reaktionär.
Tolerierbar nur, wenn es harte Regeln und unüberschreitbaren Grenzen gibt.

BGE ist also ein Instrument der Umverteilung.
Zu Begreifen als egalisierte Teilhabe am subsummierten Wirtschaftsleistungen.
‚Robotersteuer‘ ist da nur ein Aspekt.

Anm.: und die Drainage galopiert situationsbedingt weiter:

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guter Punkt und Formulierung :+1:
…fremdbestimmte kapitalabhängige Freiheit

an diesem Punkt würde jenes „wieder“ erstmal als überflüssig annehmen, denn wir würden in einem debatierbaren historischen Diskurs geraten, der evtl. nicht viel bringt…
und auch bzgl. dieser „drei Grundfreiheiten“ sollten wir flexibel bleiben…
DiB hat schon in ihren Grundsätzen die Menschenrechte und andere Perspektiven die bei Bedarf detaillierter formuliert werden können

konstruktiv bertrachtet, hängt die Entwicklung solcher Commons strark von der inneren und äußeren Umgebung ab, wie oben erwähnt,
von der inneren Systematik und den jeweiligen „Herrschaftsverhältnissen“ und
im Endeffekt von der Beschafenheit und dem Verhalten anderer Commons…
Denn Commons können potentiell schnell abrutschen, in Verhaltensweisen die von den Fragen nach Überleben, Wohlstand und Profit, im Zweifelsfall in gegensetzlichen Interessenslagen zu Nachbarn, diktiert werden - siehe Entwicklung der Geschichte der Nationalstaaten, die man auch als eine Art „Commons“ betrachten kann.
Um das zu vermeiden bzw. zu steuern braucht man Commons-„Design“,
eigentlich das ist auch ungefähr der Weg den z.B. die Ökodorfbewegung eingeschlagen hat…

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