Corona-Pandemie - ein kapitales Versagen unserer Regierung?

Allen, die sich Maybrit Illner heute, 26.03.2020, erspart haben, kann ich nur empfehlen, sich die Sendung doch noch anzusehen - entweder aus der Mediathek oder am Freitag um 16 Uhr auf Phoenix.

Mich wird sie heute Nacht wohl noch einige Stunden Schlaf kosten. Dennoch bin ich froh, sie mir „angetan“ zu haben, denn mir hat sie in vielerlei Hinsicht die Augen bezüglich mir so bisher nicht bekannter Fehlleistungen unserer Regierung geöffnet.

So habe ich u. a. erfahren, dass das Robert-Koch-Institut der Regierung bereits 2013 eine 80 Seiten lange Simulation einer Corona-Pandemie vorgelegt hat, die sich wie eine Blaupause der derzeitigen liest. Hätte sich davon jemand etwas angenommen, und es wäre vorsorglich ein Krisenplan erarbeitet und von Beginn des Auftretens von Corona-19 danach gehandelt worden, gäbe es die jetzigen Probleme nicht. Damit ist das, womit Kliniken, Ärzte, Pflegekräfte etc. - bzw. wir alle - heute konfrontiert sind, schlichtweg unverzeihlich!!!

Karl Lauterbach (auf den ich 2017 als Gesundheitsminister gehofft hatte) beantwortete die Frage von Maybrit Illner, warum daraufhin nichts unternommen worden sei, ob die Studie überhaupt gelesen bzw. besprochen worden sei, ruhig und sachlich, aber schonungslos offen:

Doch, doch, sie sei gelesen und es sei auch darüber diskutiert worden. Es konnte jedoch keine Einigung über die Verteilung der Verantwortung erzielt werden, da sich sich niemand - weder seitens des Bundes noch der Länder- dafür zuständig fühlte(!!), so dass das Thema letztlich im Sande verlief.

Ebenfalls offenere Äußerungen als bisher zu dem, was wir noch zu erwarten haben, habe ich außerdem von den teilnehmenden Ärzten gehört. Selbst normalerweise angstresistenten Menschen konnte dabei angst und bange werden.

Ferner anwesend war Yvonne Falckner, eine der Unterzeichnerinnen des hervorragenden, an Jens Spahn gerichteten gemeinsamen Aufrufs von Pflegekräften, die sich angesichts ihrer Behandlung als „Kanonenfutter“ betrachten (falls nicht bereits geschehen, bitte unbedingt unterzeichnen).

https://www.change.org/p/jens-spahn-corona-krise-gemeinsamer-aufruf-von-pflegefachkr%C3%A4ften-an-jens-spahn

Karl Lauterbach äußerte die Meinung, dass in der jetzigen Situation allen Pflegekräften ab sofort ein Zuschlag von mehreren hundert Euro pro Monat gezahlt werden müsste und dass es unabdingbar sei, ihre Tarifgehälter danach auch dauerhaft zu erhöhen. (Völlig ins Abseits geriet bei diesem Thema Andrew Ullmann, Gesundheitspolitiker, MdB, Universitätsprofessor für Infektiologie, von der FDP.)

Hoch interessant (besser gesagt, ebenfalls zum Fürchten) war außerdem, was ein Beschaffer/Lieferant der dringend benötigten Materialien über seinen Alltag in Zeiten der Pandemie berichtete …

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Das ist so nicht korrekt. Diese Studie, die im Anhang noch einmal beifüge, beschäftigt sich mit verschiedenen Katastrophen Szenarien. Die Viruspandemie ist von Seite 55 - 82 nach zulesen.

Zudem beschreibt diese Studie die Auswirkungen bezogen auf den Worstcasefall. Liest man aufmerksam weiter, werden Maßnahmen erörtert, welche zur Eindämmung dieser Pandemie sinnvoll erscheinen, die im Grunde genau so in dieser Krise umgesetzt worden sind. Die Studie spricht im übrigen nicht davon, dass diese Pandemie verhindert werden kann.

Pandemiepläne gab und gibt es sowohl auf nationaler und Länderebene. Auch große Unternehmen haben solche.

Insgesamt empfinde ich diese Sendung als ein wenig marktschreiend.

No Mod

Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012.pdf (2,7 MB)

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ich würde gerne der urbanisierung, monokultur und massentierhaltung die schuld geben. kann mir das jemand belegen?

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(Mit-) ist meine Hinzufügung.

Ich mag nicht bestimmten Personen ein Versagen anlasten.
Es ist vielmehr ein versagendes System, welches den Globus eroberte. Zuerst auf Kosten der Umwelt. Und danach der Menschen.

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geiler artikel, danke. endlich mal was neues! okay, ich meine nicht schuld. ich mein ursachen!

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Danke für den Link zum Download der Studie, die ich (wegen Suche nach einer des RKI) nicht gefunden hatte. Sie ist sehr aufschlussreich, widerspricht jedoch nicht meiner Schlussfolgerung im Hinblick auf Versäumnisse der Politik.

Aber ehe ich weiter darauf eingehe, zunächst einige Anmerkungen zu Deinen Aussagen:

Das habe ich auch nicht behauptet, bin aber nach wie vor der Meinung, dass die derzeitige Situation bei rechtzeitigen Vorkehrungen so nicht hätte eintreten müssen.

Stimmt nicht – vielmehr legt sie bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit (Seite 56) die Klasse C, bedingt wahrscheinlich = Eintreten „statistisch in der Regel einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1.000 Jahren“ zugrunde. Selbst allein bezogen auf ein Corona-Virus, ist die jetzige die Dritte in einem Zeitraum von weniger als 20 Jahren.

Inwieweit welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt m. E. vor allem von dem Zeitpunkt des Ergreifens, nämlich dem bereits eingetretenen Stadium der Entwicklung ab.

Zu einigen Punkten der Studie:
Zitat 1: Unter der Annahme, dass der Aufrechterhaltung der Funktion lebenswichtiger Infrastrukturen höchste Priorität eingeräumt wird und Schlüsselpositionen weiterhin besetzt bleiben, können in den anderen Infrastruktursektoren großflächige Versorgungsausfälle vermieden werden.

Wenn mit Erscheinen der Studie den lebenswichtigen Infrastrukturen und den Schlüsselpositionen höchste Priorität gegeben und im Verlauf der folgenden 8 Jahre entsprechende Vorkehrungen getroffen worden wären, dürfte es m. E. heute weder die gravierenden Versorgungsengpässe bei Schutzmaterialien, Intensivbetten, medizinischem Gerät etc. noch die derzeitige Personalsituation in den Kliniken geben.

Zitat 2: Das Zusammenwirken zwischen Bund und Ländern findet im Rahmen der verfassungsgemäßen Zuständigkeitsverteilung statt.

Siehe dazu die von mir zitierten Aussagen von Karl Lauterbach.

Zitat 3: …sollten auch jene Datenquellen für die Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz erschlossen werden können, deren zielgerichtete Nutzung zum jetzigen Zeitpunkt aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist. Ein weiteres Beispiel für Geodaten, die derzeit aus nutzungsrechtlichen Gründen nicht für die Risikoanalyse eingesetzt werden können, ist die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, die eine wertvolle Grundlage für die Bestimmung der volkswirtschaftlichen Auswirkungen unterschiedlicher Ereignisse wäre.

Es wäre interessant zu wissen, ob und was unternommen wurde, um solche Daten Allen, die sie – fach- und länderübergreifend – als Grundlage zielführender Entscheidungen bezüglich effizienter Maßnahmen benötigen, zugänglich zu machen.

Zitat 4: … wurde im Rahmen der beiden diesjährigen Risikoanalysen im Zweifel der jeweils günstigere Verlauf angenommen , um nicht belegbare Dramatisierungen zu vermeiden. Andernfalls (Zitat: „oder wenn davon ausgegangen worden wäre, dass durch das Pandemieereignis und damit verbundene Personalausfälle mehrere lebenswichtige Infrastrukturen nicht mehr aufrechterhalten werden könnten“) hätten die den Risikoanalysen zugrunde gelegten Szenarien auch anders gestaltet werden können, was durchaus zu noch drastischeren anzunehmenden Auswirkungen auf die betrachteten Schutzgüter hätte führen können.

Zitat 5: Der Zweck der Risikoanalyse besteht vielmehr darin, anhand ausgewählter Szenarien zu prüfen, ob die vorhandenen Fähigkeiten sowie die staatliche Vorbereitung auf die Bewältigung der im Rahmen der Risikoanalyse ermittelten möglichen Schäden und Auswirkungen angemessen und ausreichend sind.

Ist dies getan und daraufhin der Zweck erfüllt worden?

Im Übrigen sind aus meiner Sicht auch andere Schadensklassen zu niedrig angesetzt, z. B wäre zum „Schutzgut Volkswirtschaft“ im Bereich „Auswirkungen auf die privaten Haushalte“ von der höchsten Schadensklasse E, bei den „Auswirkungen auf die private Wirtschaft“ mindestens von D (wenn nicht gar E) auszugehen, und bei den „Auswirkungen auf die öffentliche Hand“ befürchte ich inzwischen ebenfalls das Erreichen der Schadensklasse E, falls sich der Verlauf, wie in der Studie angenommen, tatsächlich über mehr als 3 Jahre erstrecken sollte.

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Es ist nicht zu leugnen, es gab im Vorfeld ein Politikversagen.

Es ist seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten bekannt, dass unser Gesundheitswesen am Limit ist.

Bei einer so wichtigen Sache wie Gesundheit kann man nicht nur auf Effektivität setzen, da muss man für Notfälle eine Reserve vorhalten.

Denn es ist nicht die Frage, ob eine Pandemie kommt, sondern nur wann sie kommt.

Für die Zukunft müssen wir Umdenken, wenn irgendwo auf der Welt eine Epedemie ausbricht, dürfen Menschen aus diesem Gebiet nicht mehr ausreisen, ohne in Quarantäne zu geben.

Es muss vermieden werden, das wir dieser Situation hinterher laufen.

Quarantäne ist nur dann effektiv, wenn.man infizierte oder potentiell infizierte Menschen für einen definierten Zeitraum komplett isoliert. Dh alle unvermeidbaren Kontakte nur mit entsprechender Schutzkleidung.

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Liebe Tina, Im Grunde bin ich bei dir. Das Risikomanagement hätte/könnte/sollte/müsste besser sein. Und es wird aufzuarbeiten sein was wir künftig besser machen müssen.

Die Studie geht von 4 Mio krankenhauspflichtige Personen, davon Mio intensivpflichtige Personen binnen 300 Tagen aus. Hier zu bevorraten, kann sich keine Volkswirtschaft leisten. Somit trifft deine obige Aussage schon mal nicht vollumfänglich zu.

Gut man hätte Schutzmasken und Schutzkleidung ähnlich wie bei Lebensmittel und Öl bevorraten können. Das ist noch vorstellbar und umsetzbar. Für den Fall der Fälle wären dies nach meiner Schätzung ca. 40 Mio Schutzmasken und 20 Mio Schutzkleidungen.

Die Bevorratung von z.B. 100.000 zusätzlichen Beatmungsplätzen incl. Equipment dürfte wohl kaum umsetzbar sein. Hinzu kommt, dass diese Plätze auch von speziell ausgebildeten Pflegekräften bedient werden müssen. Da reden wir von zusätzlichen Personal in Höhe von 300.000
Nur einmal um die Größenordnung zu verdeutlichen.

Vielleicht sollten wir ja einen Thread aufmachen, in dem wir Lösungsmöglichkeiten erörtern.

NO Mod

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Mit ‚Vorkehrungen‘ meinte ich nicht ‚Bevorratung‘ (bzw. natürlich nicht in den von Dir, Robert, genannten Mengen), sondern zu bedenken, welche Gegebenheiten in einer Krise zum Bumerang werden könnten und Vorkehrungen zu treffen, dass das nicht in dem Umfang geschieht, wie es derzeitig der Fall ist. Als Beispiele einige Lösungsmöglichkeiten aus meiner Sicht:

Versorgungsengpässe sind vor allem dadurch aufgetreten, dass wir uns bezüglich vieler Produkte in gefährliche Abhängigkeiten begeben haben, und zwar hauptsächlich, um alles so billig wie möglich zu bekommen. (Dafür kaufen wir in der jetztigen Notlage z. B. Mundschutz, der bisher 69 Cent pro Stück kostete, zum Preis von 20 Euro ein. Der in meinem Ausgangsbeitrag erwähnte Beschaffer sprach bei einigen Produkten sogar vom 100- bis 200fachen Preis!)

Selbstverständlich müssen wir auch Produkte aus anderen Ländern beziehen - schon im Hinblick auf die Export/Import-Bilanz wie auch aus politischen und sozialen Gründen (u. a. Arbeitsplätze in armen Ländern). Wie es jedes Unternehmen macht, müsste darauf geachtet werden, sich nicht von nur einem oder zwei Kunden/Lieferanten ahängig zu machen, sondern auf Diversfikation zu setzen. Im Hinblick auf die Liefersicherheit ist auch der Sitz vor allem des/der Hauptlieferanten zu bedenken ist.

Nur ein mir bekanntes Beispiel: Bei Antibiotika sind wir nahezu vollständig von China und Indien abhängig. In Indien wird in ganz speziellen Mischmaschinen (die fast nur noch Indien hat) eine breiartige Mischung aus vielen verschiedenen Stoffen hergestellt, die Indien allein aus China bezieht. Dieses Gemisch wird dann (u. a.) nach Deutschland geliefert und hier von Pharmafirmen in Kapseln abgefüllt oder in Tabletten gepresst und unter dem Namen der Pharmafirmen verkauft. - Angesichts der Auswirkungen der Pandemie, würde es mich nicht wundern, wenn Antibiotika bei uns demnächst zur Mnagelware würden.

Viele der Maschinen, mit denen die derzeitig dringend benötigten Produkte, einschließlich medizinischem Gerät, in den Lieferländern hergestellt werden, stammen aus Deutschland. Ich meine, es müsste möglich sein, dafür zu sorgen, dass zumindest einige dieser Maschinen auch in Deutschland oder anderen europäischen Ländern stünden, so dass im Notfall die Produktion hochgefahren werden könnte.

Eine Ursache unseres Mangels an Pflegekräften ist, dass der Beruf hier wegen der inzwischen undtragbaren Arbeitsbedingungen bei mieser Entlohnung so unanttraktiv geworden ist, dass Fachkräfte ihn vorzeitig aufgeben und Nachwuchskräfte erst gar nicht mehr zu bekommen sind.

Im Hinblick auf eine eventuell mögliche kurzfristige Lösung habe ich überlegt, dass es unter den vielen Asylbewerbern vielleicht Menschen gibt, die in ihrer Heimat in Pflegeberufen tätig waren und nur allzu froh wären, hier arbeiten zu können (ich kenne einige). Da sollte in der augenblicklichen Situation vielleicht das Thema Berufsanerkennung neu überdacht werden - vielleicht nach einem Praktikum in einer Klinik - oder die Möglichkeit einer Beschäftigung als Hilfskräfte für die hier ausgebildeten und qualifizierten Pfleger*innen. Deren Zeit wird zur Zeit sicherlich in nicht unerheblichem Maße von nichtfachlichen Aufgaben (wie Zimmer umräumen, Betten vorbereiten etc.) in Anspruch genommen.

All das und mehr habe ich mit Vorsorge / Vorkehrungen treffen gemeint.

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Wir müssen an die Zeit danach denken, im Moment bleibt keine Alternative, wenn das Land nicht in die Katastrophe gleiten will, müssen wir die massiven Einschränkungen hinnehmen.

Aber so etwas darf keine Normaltät werden.

In Zukunft muss es internationale Verträge geben, die dafür sorgen, dass
Ausbrüche von Infektionskrankheiten unverzüglich gemeldet werden und betroffene Personen in Quarantäne gehen.

Das, was wir gerade erleben, darf sich nicht nochmal wiederholen.

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Es ist immer interessant die Meinung eines Einzelnen zu lesen. Indes diese Meinung teile ich nicht. Mir ist nicht bekannt, dass das Grundgesetz außer Kraft gesetzt wurde, Das die Gewaltenteilung nicht mehr funktioniert. Das das Klagerecht pulverisiert wurde usw.

Auf die demokratischen Rechte zu achten ist und war schon immer wichtig. Die aktuellen Maßnahmen werden von einer überragenden Mehrheit der Bürger*innen mitgetragen.

Es gibt Menschen, denen Ihre persönliche Freiheit das Wichtigste ist, bis hin dazu, diese über die Bedürfnisse über die Gesellschaft zu stellen. Auch das ist keine neue Erkenntnis.

NO Mod

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Liebe miri, die gibt es. Es sind die Menschen oder besser gesagt, entsprechend Verantwortliche, die aus diversen Gründen eben nicht oder verspätet melden. Da helfen auch keine noch so toll formulierte Verträge.

Tja, ich fürchte das bleibt ein frommer Wunsch.

No Mod

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Ich denke, die aktuelle Situation zeigt überdeutlich, dass das nicht das Problem einer einzelnen Region, eines einzelnen Landes ist, sondern ein globales.

Es müsste jeder*m klar geworden sein, dass zögerliches Handeln allen schadet und das die Weltbevölkerung nur dann die Chance hat einigermaßen glimpflich davon zu kommen, wenn unverzüglich gehandelt wird.

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So allergisch ich unter normalen Umständen selbst auf jede Einschränkung meiner/unserer Freiheit reagiere, kann ich die Einstellung des Autoren in der jetzigen Situation nicht teilen.

Nicht mit allen verfügbaren Mitteln gegen die Ausbreitung der Pandemie anzugehen, kostet Menschenleben und bedeutet für jene, die dadurch einen geliebten Menschen verlieren, ein lebenslanges Trauma. Vielleicht nicht nur für diese, sondern auch für Ärzte, die, wie in Italien und Spanien, Entscheidungen über Leben oder Tod treffen müssen. Was bedeutet dem gegenüber die vorübergehende Aufgabe einzelner bürgerlicher Freiheiten?

Wachsam bleiben müssen wir – jetzt und später – allerdings bezüglich des ’vorübergehend’. Daran, dass dies bei einem „Outsourcing“ der Datensammlung an ein Wirtschaftsunternehmen (es stand die Telekom im Raum), wohl kaum zu gewährleisten ist, scheiterte der Gesetzentwurf von Jens Spahn zu einem Handy-Tracking allerdings auch. Insofern beinhaltet die Demokratie von vornherein eine gewisse Sicherheitsbremse durch notwendige Mehrheiten bei schwerwiegenden Entscheidungen.

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@RobWoh Ich sehe durchaus Einschränkungen der Grundrechte, wir haben im Moment keine Versammlungsfreiheit und dürfen nicht demonstrieren, denn alleine macht das wenig Sinn.

Nicht dass ich das im Moment in Frage stelle, aber es sind massive Einschränkungen, die wir normalerweise niemals akzeptieren würden.

@anon44959565 klar gibt es Alternativen, nur sind die im Moment so, dass die Folgen unabsehbar sind.

Ich muss jetzt persönlich werden, ich leide gerade sehr unter der Situation und habe vor ca zwei Wochen extrem mit den Einschränkungen gehadert, aber ich sehe leider auch keine Möglichkeit, die Situation ansonsten halbwegs unter Kontrolle zu halten.

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Ich weiß nicht, ob ich da den richtigen Überblick bekommen habe, aber die meisten Grenzschließungen etc. wurden von Staaten einseitig beschlossen, um die eigene Bevölkerung zu schützen (was ja auch die Aufgabe der Staaten ist). Trotzdem wäre es z.B. wünschenswert, wenn Staaten mit vielen Infizierten von sich aus internationale Kontakte eingeschränkt hätten, um andere Länder zu schützen. Korrigiere mich bitte, wenn das auch so passiert ist…

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Mir heute von einem zur Zeit in Südkorea weilenden Deutschen übermitteltes Zitat eines Koreaners:

„Problem der Deutschen ist, dass sie nach dem Ausbruch in China zu lange gewartet haben. Worauf eigentlich? Ob Corona auch für Nichtasiaten ansteckend ist? Haben die Nudeln statt Gehirn im Kopf? – Sorry, nur ein Scherz.“

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Ich möchte dies hier einfach mal zum Lesen und abgleichen einstellen:

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Zunächst gilt es, dass Entstehen solcher Epidemien vor Ort zu vermeiden:

Ich bin zwar kein Vegetarier - wer aber billig um jeden Preis fordert, dem muss man klar machen, dass dieser Preis zu hoch ist. Aber auch der Kauf eines etwas teureren Produktes oder die Einkehr in ein etwas nobleren Restaurant bietet keineswegs die Gewähr, dass damit den Belangen des Menschen-, Tier- und Umweltschutzes gedient ist, wie es mal der frühere Foodwatch-Chef Thilo Bode anführte. Vielmehr ist es Aufgabe des Staates, hier akzeptable Mindeststandards durchzusetzen - ohne Wenn und Aber. Und wenn dann das Fleisch etwas teurer ist, dann ist das wenigstens ein ehrlicher Preis.

Als zweiter Punkt sei ein weltweites Monitoring zur Entwicklung bedrohlicher Krankheiten genannt. Und eine lückenlose internationale Zusammenarbeit der Gesundheitsämter, Ministerien und Institute unter Zurückstellung so mancher zwischenstaatlicher Zwistigkeiten.

Drittens - im Falle eines Falles strikte Ein- und Ausreisekontrollen und -beschränkungen. Die Maßnahmen wurden noch vor wenigen Wochen als nicht umsetzbar abgelehnt - und jetzt will man 82 Millionen Einwohner kontrollieren!

Die Bundesregierung hat sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Um so wichtiger ist es, für künftige Fälle Vorsorge zu treffen. Und die kann nicht nur im Ausbau von Nachsorgekapazitäten bestehen, sondern muss die o. o. drei Punkte berücksichtigen. Die weltweite Bewegung von Menschen und Gütern ist nicht unbedingt verkehrt; etwas weniger wäre letztlich aber mehr.

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Dazu haben wir sogar eine Ini.

Ini „ Reform der Nutztierhaltung „

Reform der Nutztierhaltung

Initiative angenommen Veröffentlicht am 2. Juli 2017

Diese Initiative fordert eine Ende der Massentierhaltung. Die strickte Durchsetzung bestehender Tier- schutzverordnungen ohne Ausnahmen. Ein artgerechte Haltung der Nutztiere ohne physische und psy- chische Misshandlungen. Ökologische einwandfreie und verträgliche Nahrung. Zu dem Paket gehören ebenfalls die aufwandsgerechte Entlohnung und Belohnung aller in der ökologischen Viehwirtschaft tä- tigen Menschen. Die finanzielle Förderung von ökologisch und ethisch einwandfreien Betrieben und auf der anderen Seite Bestrafung von Verstößen gegen bestehende Tierschutz- und Umweltverordnungen.

Problembeschreibung

Bei den sogenannten Nutztieren handelt es sich um denkende und fühlende Wesen, die ein Recht auf ein würdevolles und artgerechtes Leben haben. Die momentane Art der Massentierhaltung schadet den Tieren und uns selber, Stichworte resistente Keime, Verstümmelungen, Zivilisationkrankheiten, BSE, Vogelgrippe, Umweltschäden, Klimaschäden

Forderung

Wir fordern

  1. Zugang aller Nutztiere zu verschiedenen Aufenthaltsbereichen, vorzugsweise Außenbereiche

  2. Angebot unterschiedlicher Funktionsbereiche mit verschiedenen Bodenbelägen

  3. Angebot von Einrichtungen, Stoffen und Reizen zur artgemäßen Beschäftigung, Nahrungsaufnah-

me und Körperpflege

  1. Angebot von ausreichend Platz

  2. Verzicht auf Amputationen

  3. routinemäßige betriebliche Eigenkontrollen anhand tierbezogener Tierwohlindikatoren

  4. deutlich reduzierter Arzneimitteleinsatz

  5. verbesserter Bildungs-, Kenntnis- und Motivationsstand der im Tierbereich arbeitenden Personen

  6. eine stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zucht.

Kosten

Kosten entstehen durch Kontrollen, Förderungen, Marketing, Aufklärung, Schulungen und Ausbil- dungsangebote

Finanzierungsvorschlag

Ein Teil der Einnahmen entsteht durch Bußgelder und Einsparung von Subventionen für industrielle Tierhaltung. Auch die Einführung einer Ökosteuer könnte zur Finanzierung dienen. Zu dem wird eine indirekte Einsparung langfristig durch Entlastung der Umwelt, Klimaschutz, Abfallbeseitung, verbesserte Gesundheitseffekte erwartet.

Arbeitsweise

Die Reform orientiert sich an den strengsten Richtlinien der Ökoverbände zurBestimmung der art- gerechten Haltung. Diese sind aus diser Vergleichstabelle zu entnehmen: http://www.asta.th- koeln.de/wp-content/uploads/2015/02/Biosiegel-Vergleich1.pdf

Desweiteren folgen wir den Empfehlungen dieses 425-seitigen Gutachtens: https://drive.google.c

110

om/file/d/0B50IV2dYpso6YzcxZWJ1c3ZlREE/view?usp=sharing

Argumente der Initiator∗innen

Wem Tierquälerei, unwürdiges Leben, Verstümmelung und Massenmord nicht genug Grund sind um etwas gegen die industrielle Tierhaltung zu tun, für den haben wir noch resistente Keime, BSE, Versal- zung der Böden, Klimaerwärmung und diverse Volkskrankheiten im Angebot. Es wird Zeit das Unrecht an den Weidetieren zu beenden, Für die Tiere und für uns.

@Sofian, @HolgerPleus, dazu hab ich euch eine Mail geschickt mit der Bitte zu prüfen, ob das ein Thema sein könnte für die Öffentlichkeit.

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