Lieber Alfonso,
ich verstehe deinen Ärger sehr gut. Aber der Zugang zur privaten Krankenversicherung würde das Problem nicht lösen.
Ich kenne einen Fall, da geht um einen privatversicherten Arbeitnehmer in der IT-Branche. Der hat eine schwere Hirnblutung erlitten und ist nun ein Schwerstpflegefall, d.h. voll erwerbsunfähig und kann keine private Krankenversicherung mehr bezahlen, da er im Pflegeheim lebt und Sozialhilfe bezieht.
Er wurde von seiner Versicherung in den Basistarif herunter gestuft. Der bekommt noch weniger Leistungen als gesetzlich Versicherte.
Ihm wird nicht einmal mehr Physio- und Ergotherapie zugestanden. Als Folge davon werden Muskeln und Gelenke immer steifer und er leidet unter schmerzhaften Muskelkrämpfen.
Die stereotype Begründung für die Ablehnung lautet: Es besteht keine Aussicht auf Besserung, die Arbeitsfähigkeit kann nicht wieder hergestellt werden.
Aber ich gebe dir recht: Diese Verhältnisse sind indiskutabel und müssen geändert werden. Aber nicht auf diesem Weg, sondern eher andersrum: Alle sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (Bürgerversicherung) und wer will (und kann), kann Zusatzleistungen in einer privaten Versicherung zusätzlich versichern.
Wichtig ist natürlich, dass Jede/r die Leistungen bekommt, die er/sie braucht. Das darf nicht von einer Zusatzversicherung abhängig sein.